Unvoreingenommenheit ist ja leider eine Tugend, die man sich schwerlich erarbeiten oder antrainieren kann. Stößt man nämlich auf ein Thema und bemerkt anhand der eigenen Reaktion den mangelnden emotionalen Abstand, ist es ohnehin schon zu spät, hier würde tatsächlich nur noch ein Neuralizer (kurz: Blitzdings) der Men In Black helfen. Selbst ein gemäßigter Fleischfresser muß jedenfalls ein paar Mal kräftig schlucken, wird er des neuesten Titels am umkämpften, deutschen Zeitschriftenmarkt gewahr: „SAUEN“ heißt das Heft und ist, entgegen anderslautenden Assoziationen, ein Magazin für die honorige Jägerszunft, genauer diejenige, welche sich aufopferungsvoll um den Bestand an Schwarzwild in Deutschem Forst und Tann kümmert.
Nun, die Berechtigung solch eines Heftes mag ja kein Mensch bestreiten, ohnehin war es eine Frage der Zeit, bis sich neben Fachblättern wie BEEF! und dem „FleischMagazin“ noch weitere Titel um eine schlagkräftige Opposition zu arg verweichlichten Titeln wie „Bäckerblume“ und „Zuckerrübenzeitung“ bemühen würden. Ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis der ersten Ausgabe von „SAUEN“ allerdings läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig:
- Exklusive Szenen aus „Schwarzwildfieber 4“
- Faszination Drückjagd
- Vollmond: Warten bis es knackt – Stille und Spannung auf dem Ansitz
- Kaufberatung: Repetierer, Automat oder Doppelbüchse?
Fürsorglich wird der Leser von Chefredakteur Roland Korioth denn auch gleich an die Hand genommen, zum neuen Heft weiß dieser: "'Sauen' ist aktiver, adrenalinhaltiger, aufgeschlossener als andere Jagdzeitschriften. Bei uns trifft Information auf Emotion." Bisher glaubte man ja eher, hier träfe lediglich Kugel auf Schwein, da muss man jetzt wohl umdenken. Na dann: Halali! www.sauen-magazin.de