Sat 1 Dokumentation mit Jupp Heynckes

Interview mit Jupp Heynckes – Als Kamerateam für Sat 1

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Meine Anfänge als Kameramann hatte ich vor über zehn Jahren beim Fernsehen, damals hauptsächlich für Dokumentationen und Reportagen für RTL und ProSieben. Mittlerweile führe ich mit Kreativfilm.tv selber eine Full-Service-Agentur, die von der Konzeptentwicklung über Storytelling bis hin zur Produktion und Postproduktion alle Bereiche anbietet. Trotzdem ist es immer wieder schön, wenn mein Team von Fernsehsendern für TV produktionen angefragt wrd.
Kreativfilm.tv hatte im Frühjahr die tolle Gelegenheit, für eine Sat1 Dokumentation, die diesen Spätsommer ausgestrahlt wird, den ehemaligen und sehr erfolgreichen Fußballtrainer Jupp Heynckes zu Hause zu besuchen und ein Interview mit ihm aufzuzeichnen.

Der thematische Schwerpunkt war Heynckes‘ Verhältnis zu seinem früheren Chef Uli Hoeneß, dem ehemaligen Manager und Präsident des FC Bayern München, der 2014 wegen Steuerhinterziehung zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Zum Werdegang von Jupp Heynckes

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Heynckes war von 1967 bis 1976 Nationalspieler und wurde mit der deutschen Nationalmannschaft ’72 Europa- und ’74 Weltmeister. In seiner weiteren Laufbahn trainierte er unter Anderem die Borussia Mönchengladbach, Schalke 04 und den FC Bayern München und begleitete als Trainer über 600 Bundesligaspiele.
2011 bis 2012 war Jupp Heynckes Cheftrainer für Bayern München. Kurz vor Ablauf des Vertrages gab er bekannt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern werde. An seiner Stelle über nahm Pep Guardiola den Trainerposten. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Heynckes wohl gerne weitergemacht hätte, jedoch Bayerns großer Chance, einen Trainer wie Guardiola zu engagieren, nicht im Weg stehen wollte.
2013 beendete Heynckes seine beinahe fünfzigjährige Karriere als Spieler und Trainer im Profifußball. Im Januar 2014 erhielt er in in Zürich die Auszeichnung „Fifa-Trainer des Jahres 2014“.
Jupp Heynckes empfing unser Team sehr offen und freundlich bei sich zu Hause in seinem Büro und berichtete ernsthaft und emotional über sein Verhältnis zu Uli Hoeneß.

Auch wenn es zwischen den beiden sicher nicht immer leicht war – Hoeneß hatte Heynckes bereits 91 wegen einer großen Niederlage des FC Bayern Münchens entlassen, dazu kam der etwas undurchsichtige Trainerwechsel 2013 – stand Heynckes seinem ehemaligen Chef, der sich in den vergangenen Jahren der Kritik der Öffentlichkeit stellen musste, in dieser schweren Zeit zur Seite. Im Gespräch wirkte er Hoeneß gegenüber trotz allem sehr wohlgesonnen.

Die Technik für unsere Dreharbeiten

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Auch auf der technischen Seite war das Interview interessant. Gedreht wurde mit einer Canon C100 und einer EOS 5D mark III und zwei zusätzlichen Atomos Field Recordern, um das vom Sender verlange ́Format 4:2:2 aufzeichnen zu können. Die Wahl professioneller Kameras ist sicher ein wichtiger Punkt für ein zufriedenstellendes Endprodukt, doch es gibt noch eine ganze Menge anderer Faktoren, die bei der Produktion zu beachten sind.

Für Außenstehende mag es manchmal etwas seltsam erscheinen, wenn ein Kamerateam anfängt, das Set umzubauen. Doch der Aufwand, der betrieben wird, um ein perfektes Bild zu erhalten und den Interviewparter ins „rechte Licht“ zu setzen, macht sich bezahlt. Das sorgfältige Einrichten und Ausleuchten des Sets kommt nicht nur dem Zuschauer, sondern in erster Linie der Person vor der Kamera zugute.
So haben wir zum Beispiel das Büro umgestellt, um unserem Gesprächspartner nicht nur persönlich, sondern auch räumlich ganz nah zu kommen.
Als lichtsetzender Kameramann griff ich mit zusätzlichem Licht und CTB Folie das natürlich einfallende Tageslicht auf und hatte so die Möglichkeit, gezielt Spitzen und Lichtkanten zu setzen und den Raum optimal auszuleuchten.

Kamerateam TV Dokumentation

Neben der präzsien Lichtsetzung entscheidet natürlich auch die Auswahl der Objektive und damit der Blende und Tiefenschärfe über den Look des Interviews. Der Einsatz von zwei simultan aufzeichnenden Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten macht es möglich, im Interview zu schneiden und verschiedene Perspektiven auf den Gesprächsparter zu zeigen. Je nach Situation zeigt man den Protagonisten in seiner Umgebung oder man geht ganz nah heran und lässt den Hintergrund in der Unschärfe verschwinden, was beim Zuschauer nicht nur optische, sondern auch emotionale Nähe schafft.
Insgesamt war es eine spannende und tolle Erfahrung, ein so intensives und offenes Interview mit dem ehemaligen Fußballprofi für Sat1 visuell begleiten zu dürfen. Wir sind gespannt auf die fertige Doku!


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