Sarrazin erklärt den Spaniern die Nazi-Genetik

Sarrazin erklärt den Spaniern die Nazi-GenetikUnter dem Titel "Der Fremdenhasser, der Deutschland teilt" (El xenófobo que divide a Alemania) bringt die spanische Zeitung "El Pais" ein Interview mit Thilo Sarrazin. Die Journalistin Laura Lucchini stellt Sarrazin dem spanischen Publikum als einen der erfolgreichsten Buchautoren der letzten Zeit in Deutschland vor. Sie fasst seine Ansicht so zusammen: "Er behauptet, dass die muslimischen Einwanderer weniger intelligent sind und sich schlechter integrieren lassen, aber dass sie mehr Kinder bekommen und dies Deutschland zerstören wird. Eine konfliktreiche These im Hinblick auf die Nazi-Vergangenheit des Landes." Sie berichtet auch, dass Sarrazin über "Juden-und Baskengene" im Zusammenhang mit seinem Buch schwadroniert habe, aber dabei auf Empörung bei den politisch Verantwortlichen gestossen sei.
Eine Frage wollte sie von Sarrazin genau beantwortet haben: "Auf der einen Seite zeigen sie auf eine ethnisch-religiöse Gruppe; auf der anderen Seite gibt es ihre Theorien der genetischen Intelligenz. Sollte man mit diesem Thema nicht vorsichtig sein, vor allem im Hinblick auf die Nazi-Vergangenheit Deutschlands?"
Sarrazin: "Das eine hat mit dem andern nichts zu tun. Der bekannte amerikanische Psychologe Martin Seligmann schrieb in seinem Buch "What you can change and what you can't", dass die wichtigen Forschungen der Nazis auf dem Gebiet der Genetik ungerechtfertigterweise diskreditiert wurden, zurückzuführen auf die von den Nazis begangenen Verbrechen. Das bedeutetet, dass die Frage nach der Nazi-Vergangenheit nichts mit der Welt von heute zu tun hat."
Auf die Frage nach den Rassismus-Vorwürfen gegen ihn, lehnt er rundweg ab, ein Rassist zu sein. Er hätte auch gar nichts zur durchschnittlichen Intelligenz bezüglich der Muslime in seinem Buch gesagt.
Die spanische Journalistin konfrontiert ihn auch mit seiner Weltuntergangsstimmung verbreitenden These der Selbstzerstörung Deutschland. Ihrer Ansicht nach merkt man von dieser bevorstehenden Selbstzerstörung in Deutschland gar nichts. Da ist Herr Sarrazin anderer Meinung. Als Vergleich muss die Titanic herhalten, wo auch alles in Ordnung war, die Leute tanzten und sich unterhielten und niemand warnte.
Die Resonanz der spanischen Leser ist beträchtlich. Es gibt immerhin 619 Kommentare zu dem Artikel. Eine kleine Auswahl:
Der Leser "Rex" schreibt: "Die Deutschen sind eines der egoistischsten und kältesten Länder, die ich in meinem Leben gesehen habe. Nach dem 2. Weltkrieg brauchten sie Arbeitskräfte und holten die Türken, um das Land nach vorne zu bringen. Jetzt sagen sie, dass sie sich nicht integrieren würden, obwohl sie ihnen in Wirklichkeit keine guten Arbeitsplätze geben und immer erwarten, dass sie die Dreckarbeit machen und sie als Bürger dritter Klasse betrachten. Ich hoffe, dass das eines Tage auf sie zurückfällt."
"Rosa" schreibt: "Ich lebe in Deutschland und dieser Mann war im letzten Jahr ein Thema als sein Buch erschien. Seit Monaten hört man nichts mehr von ihm oder seinem Buch. Ich weiß nicht, warum El Pais das jetzt veröffentlicht. Da ist doch schon ein bisschen Zeit vergangen, nicht?"
"Antonio" fragt sich: "Scheisse, weg mit dem Buch. Es ist seltsam ..... geschrieben von einem der sich Sarrazin nennt (sarracín, Sarrazener?) nennt. Widersprüche, die den Punkt auf etwas Bedenkliches setzen: Die vielen Anhänger, die er hatte".
Informationsquelle:
El xenófobo que divide a Alemania · ELPAÍS.com


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