Huppolding (FN). Der Huppoldinger Schreinermeister Rupprecht Eder, nicht verwandt mit Meister Eder, ist schwer enttäuscht. Am letzten Freitag bekam er in seiner Stammkneipe einen Auftrag für einen Sarg, seinen ersten Sarg. Der Dorfpastor Obermüller hatte einen herben Verlust erlitten. Sein alter Rosa Pudel ist hinfortgenommen worden, in den Hundehimmel. An Ausstopfen wollte der gute Kirchenmann nicht denken, denn man sei ja nicht in Ägypten oder Moskau. Aber eine fachgerechte Bestattung in seinem Garten solle der treue Weggefährte erhalten.
Ein Durchreisender am Nachbartisch hatte das Gespräch zufällig mitgehört, und dem Schreiner zu seinem Glück, so dachte er, gleich ein Päckchen Sargnägel der Marke HB geschenkt, er brauche sie nicht mehr, aber sie wären frisch aus der Sargnagelschmiede Reemtsma.
Als Rupprecht Eder am nächsten Tag an die Arbeit ging, versagten die Sargnägel am dünnsten Brett, ja selbst an der Alternative, einem umgebauten Umzugskarton aus dicker Pappe, der als Ökosarg vorgesehen war. Er schlug sich mehrfach mit Hämmern verschiedenster Größe und Gewichte böse auf Daumen und Zeigefinger beider Hände. Auch Vorbohren brachte nicht das gewünsche Ergebnis.
So könne er nicht arbeiten, -erstrecht nicht als Profi-, klagte Eder FN gegenüber. Da er seine Rechtsschutzversicherung noch nie bemüht hatte, erkannte er die Gelegenheit und ergriff sie beim Schopfe. Per E-Postbrief teilte er unserem Lokalreporter Mohamed Krause mit, das er nun die Firma Reemtsma verklage, die diesen völlig unbrauchbaren Mist ja schließlich auf den Markt werfe und für Teuer Geld verkaufe. Wenn seine Hände wieder abgeschwollen wären, wolle er seinen Rechtsanwalt anrufen, was aber aufgrund der kleinen Tasten am Telefon und seinen geschwollenen Fingern noch nicht möglich gewesen wäre.
Bild ( Stopsmokingsussex.co.uk ) : Defekter Sargnagel.
