Kurzurlaub im Friaul, diesmal vor allem in Grado. Wir wollten den Sommer noch ein bisschen verlängern. Einfach nur lange den Strand entlang wandern. Mit den Füßen durchs warme, seichte Wasser waten, ab und zu eine Muschel oder ein schönes Hölzchen aufsammeln. Frühstücken mit Blick aufs Meer, viel lesen, abends Fischerl essen, ein bisschen durch die Lagune fahren. Auf dem Heimweg (natürlich) einkaufen.
Und deswegen gibts hier am Blog zwei Fischgerichte knapp hintereinander, heute erst mal ein ganz einfaches, das in Grado gerne serviert wird, nämlich Sardinen mit Fenchel, Minze und Knoblauch. Den Knoblauch habe ich auf der Heimreise in einem Feinkostladen in Cividale ergattert. Diese spezielle Variante kommt aus dem Val Resia. Ihr wird dort im Sommer sogar ein eigenes Knoblauch-Fest, das "festa dell`aglio" ausgerichtet. Die Knollen sind wesentlich kleiner als gewohnt, er schmeckt etwas feiner und zarter.
Ach ja, Lorbeer hab ich unterwegs auch gesammelt ...
Sardinen mit Fenchel, Minze und Knoblauch
500 g Sardinen, ausgenommen und entgrätet
3 Knoblauchzehen, fein gehackt (ich hab 5 genommen, sie sind, wie gesagt, viel kleiner als gewohnt)
einige Minzeblätter, grob gehackt
8 El Olivenöl
1/8 l Weißwein
Salz
2 Fenchelknollen
Die Sardinen waschen und trocken tupfen. Auf beiden Seiten salzen und in einer Lage in eine Form legen. Knoblauch, Minze und Olivenöl mischen und über die Fischerl geben. Den Weißwein drüber gießen und alles zugedeckt etwa zwei Stunden marinieren.
Die Fenchelknollen waschen, ein bisschen zuputzen, aber im Ganzen lassen. Salzwasser zum Kochen bringen und die Knollen darin etwa fünf Minuten blanchieren. Rausnehmen und in etwa zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
Die Sardinen aus der Marinade nehmen, etwas abstreifen und in Olivenöl auf beiden Seiten knusprig braten. Dabei ab und zu mit der restlichen Marinade bestreichen. Rausnehmen und auf Küchenpapier etwas entfetten. Die Fenchelknollen im gleichen Öl ebenfalls knusprig braten und mit der Marinade bestreichen. Dann beides auf Tellern anrichten, pfeffern und mit Zitronensaft beträufeln.
Dazu passt fantastisch eine Flasche Friulano vom Weingut Tiare.
Noch ein Satz zur Größe der Sardinen:
Meine Exemplare waren diesmal ziemlich klein. Das wirkt sich sehr positiv auf ihren Geschmack aus, ist allerdings erstens beim Ausnehmen und Entgräten eine ziemliche Fitzelei, und zweitens dann beim Braten heikel, weil man aufpassen muss, dass sie weder zu trocken geraten noch beim Wenden zerfallen.