Sara Gran: Dope

Von Esdeh
Inhaltsangabe des Verlages:
New York City, 1950. Josephine (»Joe«) hat es nie leicht gehabt. Ihr Leben war schon verpfuscht, bevor es richtig begann. Eigentlich müsste sie längst tot in irgendeinem Hinterhof liegen, von einer Kugel oder dem Heroin dahingerafft. Doch sie hat noch mal die Kurve gekriegt – und scheint plötzlich das Glück auf ihrer Seite zu haben: Ein wohlhabendes Paar bietet Joe 1000 Dollar; sie soll dessen verschwundene Tochter wiederfinden, die offenbar in die Unterwelt des Big Apple abgedriftet ist. Leicht verdientes Geld, denkt Joe. Aber so leicht ist es nun auch wieder nicht: Freund ist von Feind kaum zu unterscheiden, und nicht jede Falle erkennt man gleich ...


 "Dope" von Autorin Sara Gran hätte ich in der Buchhandlung wohl nicht für mich ausgesucht. Ich war jedoch im Urlaub und hatte nichts mehr zu lesen, weshalb ich mich unter den Büchern umgesehen habe, die andere Urlauber zurückgelassen hatten.
So bin ich nun also an "Dope" geraten und als Urlaubslektüre war es auch gar nicht mal so schlecht. Wirklich interessant ist hier die Hauptfigur Joe Flannigan. Eigentlich schlägt sie sich als Gelegenheitsdiebin durch, als sie das Angebot erhält sich als "Insider" auf die Suche der Tochter eines reichen Ehepaares zu machen. Die Tochter soll in die falschen Kreise abgerutscht sein und das ist auch genau das Milieu in dem sich Joe auskennt. Joe ist hier auch die Erzählerin der Geschichte und als solche war sie mir sympathisch. Ihre Biographie hat es in sich und als Schulabbrecherin und ehemalige Drogensüchtige erschien sie mir ehrlich gesagt manchmal etwas zu kultiviert.
Wie der Titel schon sagt, geht es hier auch viel um Drogen, Drogenbeschaffung, Drogenkriminalität und Drogenkonsum. Das muss man schon mal abkönnen, denn ansonsten ist man bei diesem Buch total falsch. Interessant fand ich, dass dieses Buch in den USA der 50er Jahre spielt, denn ehrlich gesagt war mir vorher nicht bewusst, dass es auch damals schon so viele Heroinabhängige gab und riesige Drogenscene in den Großstädten. Zu Anfang konnte ich hier nicht viel von einer Kriminalgeschichte entdecken, denn es ging hauptsächlich nur darum, dass Joe bei Kriminellen, Prostituierten und Drogensüchtigen nachforschte ob sie die junge Frau kennen. Überrascht hat mich die Autorin zum Ende dann aber doch noch mit einer Wendung der Geschichte. Die fand ich zwar nicht unbedingt vollständig logisch, aber sie hat zumindest etwas Spannung rein gebracht. Insgesamt gesehen fand ich "Dope" durchaus unterhaltsam, allerdings mit erzählerischen Schwächen.

So habe ich bewertet:

Und hier kann man das Buch kaufen: Sara Gran: Dope
Weitere Infos zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Droemer Verlages.