Es hatten sich etwa 500-600 Menschen in der Kirche zu dem ökumenischen Gottesdienst eingefunden. Überall wurden liebevoll gebastelte Laternen in kleinen Händen gehalten.Ein fröhliches leises Stimmengewirr erfüllte die Kirche, bis die Pastoren den Gottesdienst eröffneten. Es fällt mir schwer es zu beschreiben, aber die Ansprache der Kinder geht zu Herzen. Es ist der Ton in der Predigt, erfüllt von Wärme und kindgerechten Bildern.
Der Kinderchor sang Martinslieder zusammen mit der Gemeinde.Da der Chor recht klein ist, kam jedes Kind zu einem kleinen Solo, dass alle gut meisterten.In Anschluss an den besinnlichen Gottesdienst wurden die Lichter entzündet.Mit den nun leuchtenden Laternen ging es in die Dämmerung hinaus. Singend wurden die Lichter andächtig durch die Dunkelheit getragen. Doch wer saß frierend in der Dunkelheit? Auf einem stimmungsvoll beleuchteten Platz begann das Sankt Martins Spiel.Der Posaunenchor der evangelischen Kirche begleitete das Spiel mit bekannten Sankt Martinsliedern, zu denen alle mit einstimmen konnten. Sankt Martin kam hoch zu Ross und ritt lange Runde um Runde über den Platz. So hatte wirklich jeder die Möglichkeit ihn zu sehen. Ganz ruhig wurde es, als er den Mantel mit seinem Schwert teilte.Leider riefen hinter mir ein paar kleinere Kinder und Mütter “Super”.Sie hielten es wohl für nötig Sankt Martin anzufeuern….
Ein starkes Bild wurde Kindern und Erwachsenen mitgegeben.
Und nun mein persönlicher Bericht: Anna und Karla singen in der Gemeinde im Kinderchor. Julius wollte nicht singen, ließ sich aber überreden die Beleuchtung zu übernehmen.Mit Karla hatte ich morgens noch mal geübt. Erwähnte ich, dass sie die Bühne liebt?Manchmal hat das Vorteile , manchmal nicht. Mehrmals hatte ich Karla versucht zu erklären, dass es bei ihrem Solo nicht um sie , sondern um den Bettler ginge. “Karla, der Bettler friert, ihm ist kalt…
Kaum aber begann Karla in der Kirche zu singen,begleitete sie ihren Gesang mit theatralischen Gesten.(das hat sie von mir:))Nun hatte Karla plötzlich auch noch ihren Text vergessen. Der Chorleiter wollte ihr flüsternd Beistand leisten, aber sie wehrte es ab indem sie laut und deutlich ins Mikrofon sprach: “nein Mr.X. so geht das nicht….”
Tja es ist Karla egal, ob 500 Menschen zuhören.Anna war wie immer souverän und stellte Karla später noch zur Rede: “man widerspricht nicht auf der Bühne, Karla”
Kaum war der Gottesdienst vorbei, war Karla im Meer der 600 untergetaucht, ohne Jacke, auf dem Weg zum frierenden Bettler. Ich lief laut rufend neben dem Laternenzug her, umsonst Karla blieb verschollen. Ich hoffte sie später in 1. Reihe beim Sankt Martinsspiel wiederzufinden. Dem war auch so.
Ich war ziemlich müde, als wir Stutenkerle essend im Auto saßen und froh Karla eingefangen zu haben. Mein Mann gestand mir, dass sie auch schon beim hiesigen L
Laternelaufen abgetaucht war, aber auch er in 1.Reihe fündig geworden war.
