Sangria-Tag – der amerikanische National Sangria Day

Von Kuriose Feiertage @kuriosetage

Beim Gedanken an Spanien kommen den meisten Deutschen wohl Sommer, Sonne, Strand und … Sangria(!!!) in den Sinn. Und genau um dieses alkoholische Getränk geht es am heutigen kuriosen Feiertag, dem in den USA erfundenen National Sangria Day (dt. Sangria-Tag). Die Grundzutaten des alkoholischen Getränkes aus Spanien, dessen Name sich vom spanischen sangre = Blut ableitet, sind Rotwein, Fruchtsaft oder Limonade, Früchte und Spirituosen. Es gibt allerdings Tausendfache Abwandlungen, u.a. Varianten mit Sprudelwasser, Zimt oder auch Sekt.

Eine sehr kurze Geschichte des National Sangria Day

Wie eingangs bereits erwähnt ist der National Sangria Day eine US-amerikanische Erfindung und gegenüber vielen anderen kuriosen Feiertagen aus den Vereinigten Staaten gibt es ein paar Hinweise auf seine Hintergründe. So wurde dieser Ehrentag des Sangria von den Machern des Webportals partyexcuses.com initiert, in deren Portfolio eine ganze Reihe von kulinarischen bzw. alkoholischen Feiertagen mit den jeweils entsprechenden Domains gelistet ist.

Seit wann aber der Sangria-Tag gefeiert wird und warum man sich für den heutigen 20. Dezember als Datum entschieden hat, konnte ich im Zuge der Recherchen ebenso wenig herausfinden, wie sich die Frage klären ließ, ob partyexcuses.com tatsächlich bzw. ursprünglich für diesen kuriosen Feiertag verantwortlich ist. Dies aber nur als obligatorische Randnotiz und wer mit Sangria nichts am Hut hat, findet z.B. mit dem Bloody-Mary-Tag am 1. Januar, dem Tag des Deutschen Bieres am 23. April, dem Martinitag am 19. Juni oder dem Tag der Piña Colada am 10. Juli sicherlich passende Alternativen für das Getränk der Wahl.

Eine kurze Kulturgeschichte des Sangria

Historisch ist es vor allem den Römern zu verdanken, dass Spanien die Heimat vieler guter Weine wurde. Denn sie waren es, die ca. 200 v. Chr. die ersten Weinberge anlegten und das Klima der iberischen Halbinsel als Grundlage für einen florierenden Weinanbau nutzten. Heute geht man davon aus, dass die frühen Europäer vor allem auch aus hygienischen bzw. medizinischen Gründen den Weinanbau forcierten, da Wasser als zu unsicher zum Verzehr galt und man davon ausging, dass die sterilisierende Wirkung des Alkohols in Getränken wie Wein usw. wesentlich sicherer sei.

Der heute bekannte Sangria hatte dann seinen Vorläufer während des frühen Mittelalters im sogenannten Hypocras, einer Mischung aus Wein, Obst, Zimt und Zucker, die sowohl warm als auch kalt serviert wurde und die sowohl als Aphrodisiakum als auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt wurde. Wie so viele Kulturgüter dieser Zeit, scheint auch das Rezept für den Hypocras über den Umweg Orient und die Araber zurück nach Europa gekommen zu sein. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in Großbritannien dann ein Getränk namens Claret Cup Punch beliebt, welches – ähnlich wie der Sangria – aus Bordeaux-Wein hergestellt wurde. Außerhalb Europas erfreute sich der Sangria dann vor allem 1964 mit der Weltausstellung in New York einer steigenden Popularität in den USA.

Auf die Zubereitung kommt es an – Varianten des Sangria

Streng genommen gibt es sogar fast so viele Sangria-Rezepte wie Konsumenten. Denn jeder bevorzugt mehr oder weniger eine eigene Variante des fruchtigen Punsches. Dabei unterscheiden sich die Rezepte vor allem hinsichtlich der benutzen Früchte, der Zubereitung mit oder ohne Kohlensäure sowie der verwendeten Spirituosen. Aber der Reihe nach:

  • Zunächst die verwendeten Früchte: Grundsätzlich funktionieren alle Früchte für die Zubereitung des Sangrias und auch wenn viele sagen, dass dieser Fruchtpunsch eigentlich ein Sommergetränk sei, spricht nichts dagegen, dem Getränk einen saisonalen Charakter bzw. Geschmacksrichtung zu verleihen. Während Zitrusfrüchte und Beeren immer die tragenden Säulen für den Sangria sind, lassen sich auch Varianten mit Pfirsich, Ananas, Mango, Melone und Apfel kreieren. Aber egal, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – für alle Fruchtsorten gilt, dass sie mindestens ein paar Stunden, besser einen ganzen Tag vor dem Servieren im Alkohol ziehen bzw. gären gelassen werden sollten.
  • Ob der Sangria dann mit oder ohne Kohlensäure serviert wird, hängt natürlich von der eigenen Präferenz ab, Kenner schwören aber – neben dem üblichen Sodawasser (mit oder ohne Fruchtgeschmack wie z. B. Zitrone) auf Honig oder Zucker als Zutat, welche einen verstärkten Gärungsprozess auslösen und dem Sangria zusätzlich eine besonders süße Note verleihen.
  • Und schließlich – je nach Standpunkt des Betrachters – zur wichtigsten Zutat: dem beigefügten Alkohol. Während Kenner für ein authentischen spanischen Geschmack vor allem auf die Qualität eines guten Rotweins wie Rioja setzen, reicht für die meisten Leute allerdings auch ein preiswerter Rotwein für die Zubereitung. Aber auch Weißwein eignet sich hervorragend für die Zubereitung – das Getränk heißt dann allerdings auch Sangria Blanca. Eine weitere – allerdings nur in einigen Teilen des südlichen Spaniens getrunkene – Sangria-Variante ist der Zurra, der mit Pfirsichen oder Nektarinen gemacht wird. Die wohl häufigste im Sangria zusätzlich verwendete Spirituose ist Brandy, andere wiederum schwören auf Liköre wie Triple Sec oder Wodka mit einem Schuss Orangensaft.

Und zum Schluss noch ein Sangria-Rezept für den Winter

Wer diesen Tag ins Leben gerufen hat, ist unklar. Fest dagegen steht, dass wir heute, am 20. Dezember, entschuldigt Alkohol trinken dürfen und dass – rein theoretisch – schon am frühen Morgen. Wem der Sinn jetzt kurz vor Weihnachten und bei Minustemperaturen eher nach Warmgetränken ist, für den haben wir einen kleinen Rezept-Tipp:

  • 1 Flasche Sangria + einen Beutel Glühweingewürz/Glühfix im Topf erhitzen (nicht kochen!) und genießen!

Weitere Informationen zum Sangria-Tag

Prost!