Sand im Bett und die Zahnbürste im Klo !

Ich muss jetzt mal was loswerden. Ich will ja nicht jammern, aber bei uns ist der Alltag manchmal auch chaotisch und irgendwie niederschmetternd.  Meine täglichen Aufreger, die mich manchmal auf die Palme bringen. Sie sind eigentlich nicht so wild aber nach einem langen und stressigen Tag können schon kleine Dinge einen zur Weißglut bringen.

Also, kennt Ihr das?

 

Die Wohnung ist mal wieder blitzblank, wie schön !

Ihr habt mal wieder nach langer Zeit einen Tag, an dem ihr richtig viel Zeit habt. Man nimmt sich vor, die Bude mal so richtig auf Vordermann zu bringen. Laute Musik wird angestellt und der Staubwedel geschwungen. Aller größte Mühe gibt man sich beim reinigen des Badezimmers. Die Betten werden frisch bezogen und die Wäsche wird gewaschen. Wenn ich ganz viel schaffen will, dann putze ich sogar noch die Fenster. Spielsachen werden aus den hintersten Ecken rausgekramt und weggeräumt. Ja, ich sortiere dann sogar alle Spielsachen fein säuberlich in das Regal im Kinderzimmer ein. Sieht ja schön aus, wenn alles in Reih und Glied steht. Sogar die Klamotten sind dann alle im Kleiderschrank und nicht davor.

Nach Stunden der Schufterei freut man sich über eine blitzblank saubere Wohnung. Dieses Gefühl ist doch dann toll oder? Man kann es sogar riechen, diese Sauberkeit und man fühlt sich gut. Man hat mal wieder viel geschafft und jetzt kann auch sogar unverhofft Besuch kommen. Mit einem wohlverdienten Kaffee sitzt man auf der krümelfreien Couch und bestaunt den sauberen Boden. Einzelne Krümel, die man dann doch noch in irgendeiner Ecke findet, werden fein säuberlich aufgehoben um den sauberen Zustand der Wohnung zu perfektionieren. Aber da war ja noch was. Ach-ja, das Kind.
Irgendwann holt man dann den Nachwuchs ab. Man macht noch einen Stopp auf dem Spielplatz und das Kind gibt sein bestes um die Schuhe randvoll mit Sand zu beladen. Ja, auch die Hände bleiben nicht sauber und die Jeans steht sowieso vor Dreck. Egal, das Kind soll ja Spaß haben und sich auslassen können. Nach einiger Zeit geht es dann natürlich nach Hause. Und das war es dann, mit dem glitzernden und staubfreien Palast.
 

Und dann kommt es, der Schock!

Wo ist die funkelnd-reine Wohnung vom Vormittag hin? Bin ich hier falsch? Nein, der Schlüssel hat ja gepasst, ich muss richtig sein. Auf der Suche nach dem Fehler entdeckt man den Göttergatten, der bereits zuhause ist. Den Fehler habe ich dann jetzt erkannt. Meine Familie passt nicht zu meinem Ordnungssinn. Der Liebste hat bereits seine Arbeitssachen an Ort und Stelle gleich hinter der Tür abgelegt und fallen lassen. Ich glaube das gehört zu seinem Feierabends-Ritual. Während ich so da stehe und mich ärgere, bemerke ich gar nicht wie mein Kind schnurstracks im Schlafzimmer verschwunden ist. Was macht er da ? Natürlich im Bett rumtoben und rumspringen. Ehe ich es schaffe, ihn aus dem Bett zu holen, ist bereits der Sand in den Laken und die Schmutz-finger auf den Kissen. Ich merke wie ich langsam unruhig werde und der Ärger sich in Wut umwandelt. Irgendwann kommt dann noch der berühmte Sekundenhass einer Frau. Ist alles nicht so schlimm, wer braucht schon ein sauberes Bett, versuche ich mir einzureden um mich wieder zu beruhigen.

Nachdem ich meinen Sohn aus dem Schlafzimmer locken konnte, gehe ich erst mal zu meinem Freund. Ich bitte ihn, seine Sachen doch bitte ordentlich wegzuräumen. Das war dann auch schon der nächste Moment in dem ich unser Kind aus den Augen gelassen habe. Erstaunlich wie ein Kind es schafft, in wenigen Sekunden das ganze Spielzeug herauszukramen und es in seinem Zimmer zu verteilen. Ich gehe wieder hinterher. Den Parkuhr aus Spielzeughürden schaffe ich durch sein Zimmer und ziehe ihm erstmal die Sachen aus. Natürlich denke ich nicht mehr an den restlichen Sand in seinen Schuhen und schon ist der Teppich in den gewohnten Zustand zurück versetzt. Naja egal, ich schimpfe wegen so etwas nicht mit ihm. Er ist ja schließlich ein Kind und eigentlich ist es ja auch meine Schuld, das ich nicht mehr an den Sand gedacht habe.
Wir gehen gemeinsam zum Papa in das Wohnzimmer. Auf dem Weg dorthin schnappt sich mein Sohn noch ein paar Kekse aus dem Küchenschrank und klettert anschließend auf das Sofa zum Papa. Ich habe natürlich noch Hoffnung, das Ergebnis meiner Arbeit vom Vormittag aufrecht erhalten zu können und sammle jeden Krümel auf, den er verliert. Die treuen Leser wissen ja bereits das mein Kind nicht gerade das ruhigste ist. Schon ist er in der nächsten Minute an der Balkontür und verziert die Scheibe mit Krümel-Speichel-Irgendwas. Ich gebe immer noch nicht auf und renne wieder hinterher. Wie blöd eigentlich. Auf dem Weg zu ihm finde ich ein paar Socken vom Papa auf dem Boden. War ja klar. 
Ich gebe mich geschlagen und bereite das Abendessen zu. Irgendwie auch gemütlich so ein familiäres Durcheinander. Die Bude sieht ja dann wenigstens belebt aus. Wer will schon eine Wohnung wie aus dem Katalog. Immer positiv denken und durchatmen!
Irgendwann ist dann der Schatz im Bett und die nächste halbe Stunde verbringe ich mit lustigen Spielen wie “Krümelberge unter dem Tisch beseitigen” und “Spielzeug im Wohnzimmer aufsammeln”. Schließlich ist auch das beseitigt. Jetzt hat man Feierabend, Puh. Auch die Zahnbürste, die vor Wut im Klo gelandet ist, stört mich jetzt nicht mehr. Was solls, so ist es eben wenn man Kinder hat. Ich bin mir sicher, irgendwann kann ich darüber lachen und wenn der Sohn erwachsen ist, dann werde ich es vielleicht sogar vermissen, dieses liebevoll angerichtete Familien-Chaos. Die Bude ist halt mit Kind voller Leben…
 
 

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