Samsung gewinnt Prozess um Updates in den Niederlanden

Samsung gewinnt Prozess um Updates in den NiederlandenDas Problem haben wir in Deutschland genau so, wie die Menschen in den Niederlanden, in ganz Europa und auch in der ganzen Welt:

Kaum hat man ein neues Smartphone gekauft, entscheidet der Hersteller des Mobilgeräts, die von Google jeden Monat bereitgestellten Sicherheitsupdates, die häufig auch schwere und kritische Sicherheitslücken in Googles Mobilbetriebssystems Android schließen, nicht mehr für das Gerät bereitzustellen.

Eine Softwarevariante der Geplanten Obsoleszenz

Geräte, die noch mehrere Jahre problemlos genutzt werden könnten, werden so für alle Käufer, für die Sicherheit wichtig ist, zu Elektroschrott. Bei dieser Verfahrensweise handelt es sich um eine Software-Variante der sogenannten „geplanten Obsoleszenz“.

Samsung gewinnt Prozess um Updates in den NiederlandenDavon hat niemand einen Vorteil – außer dem Smartphonehersteller, der auf diese miese Tour schneller den Ersatzbedarf befriedigen will.

Und der Füllgrad unseres bisher einzigen Planeten mit Elektroschrott erhöht sich unnötig und sinnlos weiter – nur weil ein weiterer Großkapitalist – oder genauer gesagt: seine Aktionäre – den Hals nicht vollkriegen können.

Der Consumentenbond klagt – und verliert

Das sah auch die niederländische Verbraucherorganisation „Consumentenbond“ so und verklagte Samsung wegen dieser Strategie.

Samsung gewinnt Prozess um Updates in den NiederlandenUnd, oh Wunder – das Gericht wies die Klage als unzulässig zurück, weil sie sich auf „künftige Vorgänge“ beziehe: So könne sich Samsung etwa bei einer später bekannt werdenden Sicherheitslücke entscheiden, sie auf allen Geräten zu schließen.

Eine kurze Analyse des Urteils

Was heißt das im Klartext? Das Kind muss nach dieser Rechtsauffassung erst tot im Brunnen liegen, bevor man präventiv versuchen darf, das Loch im Boden abzudecken, um das schon tote Kind zu retten?

Samsung gewinnt Prozess um Updates in den NiederlandenDa kommt man dann schon ins Grübeln. Die erste Frage, die in solchen Fällen in meinem Hirn entsteht, ist: „Waren die Richter der Kaaskoppen am Vorabend zu lange im Coffeeshop?“

Dann tauchen bei mir realistischere Fragen auf: „Was haben die Richter dafür gekriegt? Lebenslang kostenlose Versorgung mit Top-Smartphones von Samsung?“

Die Reaktionen sind wie zu erwarten

Der Consumentenbond nannte diese perverse Gerichtsentscheidung „enttäuschend“ und hob hervor, dass damit jetzt klar sei, dass Samsung seinen Kunden in den Niederlanden nur zwei Jahre ab Verkaufsstart lang Updates für ihr gekauftes Smartphone zusichere.

Der Samsung-Konzern begrüßte natürlich die Entscheidung für mehr Elektronikschrott auf unserem schon über die Grenzen hinaus belasteten Planeten Erde und für mehr Geld für die Aktionäre.

Die südkoreanischen Geschäftemacher sahen sich durch den Richterspruch in ihrer Update-Richtlinie bestätigt, nach welcher Aktualisierungen nur in einem „vernünftigen“ Zeitraum nach den nötigen Tests bereitgestellt werden und die Smartphone-Modelle nach Maßgabe dessen, was die Kunden des Unternehmens gewohnt seien, sicher seien.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!

Wobei die Formulierung „nach Maßgabe dessen, was die Kunden des Unternehmens gewohnt sind“ doch mehr als entlarvend ist – von den Konzernen ist doch kein Verbraucher irgendetwas Gutes gewohnt!

Dieses Urteil und Samsungs Kommentar dazu kommen herüber wie eine Verhöhnung der Verbraucher, besonders, weil Samsung gegenüber der britischen BBC dann auch noch einzig und allein bedauerte, dass die Bemühungen des Konzerns um die Sicherheit ihrer Smartphones durch die Klage in ein schlechtes Licht gerückt worden seien.

Da fehlen mir einfach die Worte…


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