Samstagseintopf: Linseneintopf mit Saucisses de Montbéliard (Mömpelgard)

Von Markgraeflerin @markgraeflerin

Vor einigen Jahren haben wir einmal den Weihnachtmarkt in Montbéliard besucht (Bilder vom Weihnachtsmarkt Montbéliard). Montbéliard, auf Deutsch „Mömpelgard” gehörte bis 1796 zu den linksrheinischen Grafschaften Württembergs. So verwundert es nicht, dass dort äusserst deutsch-schwäbische Spezialitäten zu Hause sind „Saucisses de Montbéliard aux Lentilles” heisst das Gericht, wir haben dazu Knöpfla – Spätzle gemacht. Die Würste sind sehr schmackhaft und saftig. Man sollte sie zunächst 15 Minuten im heissen Wasser ziehen lassen, dann gibt man sie auf den gekochten Linseneintopf und lässt sie dort weitere 5 Minuten ziehen (auf keinen Fall kochen lassen!).

Die typische Linsen aus Frankreich sind die aus Le Puy. Ich habe diesmal ganz normale aus der Dose verwendet, das geht ein wenig schneller.
Normalerweise nehme ich für den Linseneintopf einen kräftigen Rotwein. Diesmal habe ich mich passend zu Herkunft des Gerichts für einen Gewürztraminer aus dem Elsass entschieden. Das Gericht passt übrigens auch hervorragend für den Silvesterabend, statt der italienischen Cotechino con Lenticchie oder Lo Zampone.

Vielleicht stammen die Würste mit Linsen aber schon aus älteren Zeiten – in Frankreich beruft man sich jedenfalls auf die Herkunft aus Zeiten der Römer. Vielleicht haben die Würste ja auch den Weg über Italien und Frankreich nach Württemberg/Schwaben und Baden genommen?
Wer weiss… Auf jeden Fall schmecken Sie köstlich – egal, wer’s erfunden hat.

Linseneintopf mit Mömpelgard Würsten

Rezept für 4 Personen

1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Karotte
2 Kartoffeln
1 Scheibe Sellerie
1 Stange Lauch
etwas Butterschmalz
1 Dose vorgegarte Linsen
3 Tassen Bio-Gemüsebrühe
Gewürztraminer (Weisswein)
Balsamico-Essig
grobes Meersalz
schwarzer Pfeffer
Cayennepfeffer, nach Belieben
300 g Schinkenfleischwurst
4 Saucisses de Montbéliard

Die Zwiebel, den Knoblauch, die Karotte und die Kartoffeln schälen und fein würfeln.
Den Sellerie in etwas größere Stücke schneiden. Den Lauch putzen und in feine Ringe schneiden.
Die Zwiebel- und die Knoblauchwürfelchen in Butterschmalz glasig dünsten. Karotten, Kartoffeln, Sellerie und Lauch hinzugeben.
Danach die Linsen untermischen und kurz anrösten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, so dass alles mit Flüssigkeit bedeckt ist.
Etwa 20 Minuten nicht zu weich kochen.
Zwischendurch etwas Gewürztraminer zugeben und umrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und nach Belieben mit Balsamico- Essig und Wein abschmecken.
Für ein wenig Schärfe kann etwas Cayennepfeffer zugegeben werden.
Die Saucisses de Montbéliard in heissem Wasser (kurz vor dem Siedepunkt)  erwärmen. Herausnehmen und noch 5 Minuten im fertig gegarten Eintopf ziehen lassen. erwärmen.

Spätzle

4 Portionen

250 g Mehl
3 mittelgroße Eier
1/2 Tasse Wasser
1 gestrichener Teelöffel Salz
Muskat

Zubereitung:

Mehl, Eier und Salz in einer Schüssel verrühren und mit einem Kochlöffel oder Rührgerät (Knethaken) die Zutaten zu einem zähen Teig verarbeiten, bis er Blasen wirft.
Wenn der Spätzleteig schwer vom Kochlöffel fällt, hat er die richtige Konsistenz.
Ist er zu flüssig, etwas Mehl, ist er zu fest, noch etwas Wasser zugeben. Dann Muskat zugeben. Je höher der Anteil an Eiern, desto weniger Wasser muss dem Teig zugesetzt werden und desto besser ist der Geschmack. Den Teig ruhen lassen, und Salzwasser zum Kochen aufsetzen.
Wenn man die Spätzle nicht mit der Hand vom Brett schaben möchte, füllt man eine Spätzlepresse bis 3 cm unter den Rand mit Teig. Dann die Spätzlepresse ca. 20 cm über den Topfrand halten und den Teig langsam, mit mehrmaligen Unterbrechungen in das sprudelnd kochende Salzwasser drücken.

Die Spätzle anschließend mit einem Schaumlöffel vorsichtig auflockern. Nachdem die Spätzle an die Wasseroberfläche gestiegen sind, schöpft man sie ab und gibt sie in eine Schüssel mit lauwarmem Salzwasser. Dann die Spätzle durch ein Sieb abschütten und gut abtropfen lassen.
Auf einer vorgewärmten Platte servieren. Nach Belieben mit etwas Butter verfeinern.

Wenn man noch kalte Spätzle übrig hat, kann man diese in etwas Butter aufbraten.