Es ist Samstag in der Stadt, Straßen füllen sich mit Wahn
Menschen putzen sich heraus, ziehen falsche Masken an
Ganze Woche schwer malocht, doch jetzt kommt andere Zeit
Coole Checker, Supermodels machen sich für Nacht bereit
Roter Teppich, Mittelpunkt, graues Leben wird verdeckt
Lange Tage Billigsaft doch jetzt kommt Zeit für den Sekt
Böse Jungs mit scharfen Blicken in verlängerten S-Klassen
Für paar Scheine von der Visa von Vermietung überlassen
Auf Baustelle bücken sie sich für acht Euro in der Stunde
Jetzt im feinen Ledersitz drehen sie die Luxusrunde
In dem Radio starke Töne, Rapper labbern was vom Leben
Für paar Stunden Bosse sein, wahres Leben bleibt daneben
Junges Blut in engen Tops, Röcke die an Hintern enden
Augen suchen nach dem Märchen, Geste die Signale senden
Prinz braucht nicht den Drachen köpfen dennoch ist Prinzessin seine
Weißes Pferd kann im Stall bleiben, heute reichen bunte Scheine
Angebot ist groß und farbig, Fleisch, Würde, alles frisch
Schnäppchenjäger greifen zu, tummeln sich um den Ramschtisch
In der Ferne stumpfes Pfeifen, schwerer Atem dunkler Straßen
Luft versifft und stinkt nach Lügen, sie steht still in engen Gassen
In der Stadt des Verrats wird die Nacht langsam hell
Stehe mit geballten Fäusten, fühle mich wie ein Rebell
Ich will lieben, träumen, lachen, nicht in diesem Sumpf versinken
Großer Gott, lass mich nie nach verfaulter Seele stinken