#SamInJapan – Ein kleiner Nerd auf großer Entdeckungstour in Japan – Teil 1 Character Street und Shibuya
by Sam • 18. Juni 2015 • Japan, Sam in Japan • Comments (0) • 76
Nun bin ich schon seit über einer Woche in Japan und hab mich noch gar nicht bei euch gemeldet! Aber es gab auch für mich viel zu sehen, zu entdecken und zu erleben. Einiges davon konnte man bei Twitter unter dem Hashtag #SamInJapan verfolgen. Nach und nach werde ich kleine Beiträge dazu verfassen und nach meiner Rückkehr in Deutschland auch Videos posten.
Nachdem wir in unserem Zimmer angekommen waren (nein, leider haben wir nicht so eine coole, japanische Toilette sondern eine stinknormale), ging es erstmal auf Entdeckungstour rund um Inage. Denn dort sind wir die zwei Wochen unserer Reise stationiert. Meine erste Ramen-Suppe, die ich wirklich in Japan zu mir genommen habe, war die in einem kleinen Restaurant in einer Gasse. Dort bestellt man nicht bei einer Bedienung, sondern sucht sich sein gewünschtes Essen am Automaten aus. Ihr kennt mich ja, ich bin oft so mutig und probiere viele Sachen aus.
Ich warf meine 600 ¥ ein und drückte einen beliebigen Knopf – so viele Kanji kann ich ja noch nicht lesen. Was ich bekam war die schärfste Suppe des ganzen Ladens – auch Teufelssuppe genannt. Danach war mir nicht nur von den Temperaturen her heiß, glaubt mir! Aber ich fühlte mich gut.
Meine erste Ramen-Suppe auf japanischem Boden!
Am ersten Tag lief natürlich nach meinem langen Flug nicht viel, also bereitete ich mich auf meine große Tour am nächsten Tag vor und packte Kamera sowie meinen Geldbeutel ein, um Shibuya zu erkunden! Vorher ging ich aber zum ersten Mal überhaupt in einen japanischen Buchladen, den ich eher zufällig entdeckte.
Ein typischer kleiner Buchladen in Japan
Die Fülle an Manga dort kann man natürlich in Deutschland nicht überbieten, ist klar. Aber ich wollte auch gar nicht mehr weg! Obwohl es nur ein relativ kleiner Laden war, gab es sehr viel zu entdecken. Nicht nur verschiedene Manga-Reihen, die es sicher niemals nach Deutschland schaffen werden aber interessant aussahen, sondern auch Lehrbücher, Zeitschriften und weitere Werke von Romanen bis hin zu coolen Kinderbüchern konnte man dort sehen.
Auf Anhieb fand ich dann auch die Zeitschrift CoroCoro Comics (コロコロコミック), in der auch der Splatoon Manga enthalten ist. Naja, was heißt Manga – es ist eher ein kleines Heft. Musste selbstverständlich auch mit, schließlich bin ich ein großer Fan des Games.
Character Street – In den tiefen Läden Japans
Bevor es am Abend nach Shibuya ging, erkundete ich die so genannte Character Street in der Tōkyō Station. Dort findet ihr viele verschiedene Shops die sich um japanische Charaktere drehen. Angefangen bei den Moomins, Ghibli und Pokémon finden sich dort auch Charaktere wieder, die in Deutschland noch unbekannt sind. Wie der kleine Gudetama (ぐでたま), ein kleines, faules, depressives Eigelb, das nur existiert, um gegessen zu werden. Der Ärmste!
Gudetama ist immer faul und depressiv
Es gibt so unfassbar viel Merchandise, besonders in der Character Street, dass ich gar nicht weiß, wer das alles kaufen soll! Allein von Pokémon und dem nächsten großen Hit Yokai Watch gibt es in jedem existierenden Laden Merchandise. Ihr könnt gar nicht daran vorbei laufen, egal ob im Supermarkt, bei der Bäckerei oder im Fashion Shop.
Character Street JapanVon dort aus ging es dann weiter zu einem kleinen Traum von mir…
Shibuya – Von Hachikō und großen Trommeln
Die Preise schwanken bei den Getränkeautomaten, aber man kriegt schon viel für sein Geld
Es gibt eine Sache, die ich sehr vermissen werde – die teilweise sehr günstigen Getränke-Automaten in Japan. Man kann nicht nur mit Bargeld bezahlen, sondern auch mit der Suica Card. Sie ist nicht nur mit Geldbeträgen wiederaufladbar, sondern dient eben als elektronische Fahrkarte und Zahlmittel in so manchen Kiosk oder auch an den Automaten. Suica steht für zügig (suisui to, スイスイと) und Karte (kaado, カード). Lustigerweise ist aber das Wort suika (スイカ) auch gleichzeitig das japanische Wort für Wassermelone. Kein Wunder, dass ich die Karte sympathisch finde! 😋
In Shibuya angekommen blieb ich einige Minuten vor der berühmten Hachikō Statue stehen. Wem die Geschichte um einen der berühmtesten Hunde der Welt entgangen sein sollte, dem sei folgendes zu berichten: Der treue Hund Hachikō war ein japanischer Akita, der dem Universitätsprofessor Ueno Hidesaburō gehörte. Täglich holte Hachikō den Professor vom Bahnhof in Shibuya zur gleichen Uhrzeit ab. Doch als der Professor starb, seine Frau weit weg zog und den Hund zu Verwandten gab, hielt das Hachikō nicht auf. Er kam weiterhin bis zu seinem eigenen Tod täglich zum Bahnhof und wurde somit der Inbegriff von Treue. Zwei Mal wurde die Geschichte verfilmt: 1987 als Hachikō Monogatari (Regie Seijirō Kōyama) und 2009 als Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft (Regie: Lasse Hallström und als Hauptdarsteller Richard Gere).
Der treue Hund Hachikō
Nach einigen tollen Momenten am Vorplatz ging es also weiter, tiefer hinein in den Bezirk Shibuya. Umgeben von riesigen Werbetafeln, mächtigen Schriftzügen auf Plakaten und einer Masse von Menschen, die sich durch die vielen Nebenstraßen und Gassen tragen, ging es einfach mitten rein ins Getümmel.
Shibuya
Ihr werdet nicht nur in dieser Beitragsreihe, sondern auch in den Videos die ich bald posten werde feststellen, dass man gar nicht alles auf diesen Medien festhalten kann, was sich dort abspielt. Wie groß das alles ist erkennt man natürlich schon. Wie groß es wirkt, was es mit einem macht, wenn die Ampel auf Grün umschlägt und man berechtigt ist, in jede beliebige Richtung über die Straße zu gehen – das weiß man wirklich erst, wenn man dort steht.
Die ganzen Elektronikgeschäfte, die sich über mehrere Stockwerke ziehen und so viele Produkte anbieten wie eine ganze Stadt zusammen, sind einfach nur beeindruckend. Man entdeckt viele Dinge ganz neu.
Was man an jeder Straßenecke findet sind die wunderbaren Sampuru (サンプル aus dem Englischen für sample), Fake Food aus Plastik das zeigen soll, wie die angebotene Ware im Laden aussieht. Wenn euch interessiert, was so etwas kostet, empfehle ich den Besuch dieser Seite. Dort könnt ihr Plastikmodelle von Lebensmitteln bestellen!
Leider nicht echt: Dieses Eis ist nur schön anzusehen
Leckere Ramen-Suppe? Nein! Nur etwas Plastik
Splatoon sieht man in Japan derzeit überall. Werbung in der Bahn auf kleinen Bildschirmen, Aufsteller, Figuren, Anspielstationen – auch an diesem Game könnt ihr nicht vorbei! In vielen Elektronikfachmärkten dominiert Nintendo, über mehrere Regale hinweg findet man die coolsten Spiele nebeneinander aufgereiht die es vielleicht niemals nach Deutschland schaffen werden (siehe dazu auch Nerdzilla).
Den Pappaufsteller hätte ich gern!
Weil mich viele nach seltenen Amiibos gefragt haben: Ich habe auch in Japan kaum welche in den Geschäften gesehen. Selbst Gamecube Controller, Gamecube Adapter oder ähnliches waren schwierig zu finden, meistens eher in den Gebrauchtläden zu absurden Preisen. Im Online-Handel sieht das in Japan wahrscheinlich anders aus.
Splatoon jedoch war fast überall ausverkauft. Was man auf dem Bild vielleicht nicht gut erkennen kann: Es gab lediglich nur zwei gebrauchte Versionen zu kaufen. Es erfreut sich großer Beliebtheit und ist überall Thema.
Aber nicht nur Nintendo ist gut vertreten, auch PS Vita Spiele findet man im Gegensatz zu Deutschland auf mehreren Gängen (!) verteilt. Natürlich sind darunter viele JRPG Titel, die alle aber gar nicht so schlecht aussahen.
Ihr seht… Wenn man erstmal so einen Laden betreten hat, könnte man die ganze Welt einpacken und mitnehmen. 😉
Greifarm und große Augen
Der letzte Anlaufpunkt, nachdem mein Gehirn schon fast keine Informationen mehr aufsaugen konnte, war dann eine Spielhölle. Dort gab es weniger Automaten mit Videospielen, sondern vielmehr Greifautomaten und Purikura Stationen. Purikura Automaten sind Fotokabinen, in denen man Fotos mit seinen Freunden erstellen und im Nachhinein bearbeiten kann. Große Augen, glitzerne Lippen, Kawaii-Schriftzug – alles ist erlaubt, je mehr Kitsch auf dem Foto, desto besser.
Es gibt viele Arten von Purikura – von abgedreht bis elegant
Von innen sind die meisten Purikura Automaten besser ausgestattet als so manches kleine Fotostudio
An den Greifautomaten hat man keine Chance. Ich habe das Treiben über eine Stunde beobachtet, es auch mal selbst versucht, doch niemand kam auch nur mit einem Gewinn aus dem Laden heraus. Die Arme sind sehr weich eingestellt, beim kleinsten Ruck gehen die Gelenke auf und der gewünschte Gewinn fällt runter. Danach fühlt man sich nicht nur irgendwie schlecht, sondern möchte schnell irgendwo hin, wo man nicht von süßen Dingen umgeben ist, die man sowieso nicht gewinnen wird.
Taiko no Tatsujin ist in Japan so beliebt, dass man große Anspielstationen hat um selbst mal Trommeln zu können. Das Spiel gibt es dort auch für die Wii U mit dazugehörigen Taiko Trommeln und macht richtig viel Spaß. Solltet ihr mal dazu kommen, es zu spielen, sei euch eins gesagt: Es macht süchtig, aber danach hat man Muskelkater. 😜
Greifautomaten und Spiele in JapanFür den ersten Tag in Japan habe ich dann doch sehr viel erlebt. Am Abend fiel ich erschlagen ins Bett, mit vielen neuen Eindrücken und der Vorfreude auf den nächsten Tag. Immerhin ging es dann nach Akihabara…
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