Salvador Guillermo Allende Gossens (*26.Juni 1908 in Valparaíso,† 11.September 1973 in Santiago de Chile), kurz genannt Salvador Allende, war von 1970 bis 1973 Präsident von Chile. Er wurde vor allem dadurch bekannt, dass er versucht hat, eine sozialistische Gesellschaft in seinem Land zu erschaffen - durch Demokratie. Bis zu seinem Tod kämpfte er für einen gerechteren Staat und erachtete eine funktionierende Wirtschaft als essentiell. Seine Pläne, dies umzusetzen, waren jedoch oft nicht gut genug durchdacht, wodurch sich ein Effekt ergab, den er so nicht erwartet hatte.
Hier ein kleiner Einblick in das Leben von Salvador Allende:
Er wurde als eines von sechs Kindern von seinen Eltern großgezogen. Mit 17 Jahren begann er an der Universidad de Chile Medizin zu studieren und wurde schon bald darauf politisch aktiv, indem er an Protesten gegen die Diktatur teilnahm und zum Stellvertretenden Präsidenten der Föderation chilenischer Studenten gewählt wurde. 1929 trat er, nach dem Vorbild seines Vaters, den Freimaurern und der Gruppe "Avance" bei. Vier Jahre später promovierte Allende und war Mitgründer der Sozialistischen Partei in der Region von Valparaíso. Zu Beginn war er in dieser Partei als Sekretär tätig, bald darauf übernahm er das Amt als Parlamentsabgeordneter.
Als Pedro Aguirre Cerda die Präsidentschaftswahlen gewann, wurde Allende Gesundheitsminister in der Regierung. Im Jahr 1945 wurde er völlig überraschend in Valparaíso zum Senator gewählt. Daraufhin nahm er mehrmals an der Präsidentschaftswahl teil, konnte aber nicht gewinnen. 1966 wurde er zum Senatspräsidenten gewählt und nützte seine Macht um Che Guevaras Guerillatruppen Schutz zu bieten. Aufgrund dessen wurde sein Rücktritt gefordert.
1969 wurde die Partei Unidad Popular, bestehend aus Sozialisten und Kommunisten, gegründet, mit welcher es Salvador Allende schließlich schaffte, die Präsidentschaftswahl im Jahr 1970 zu gewinnen.
Durch einen mehrwöchigen Besuch von Fidel Castro wird angenommen, dass Allende durch ihn zur Umsetzung einer sozialistischen Planwirtschaft beeinflusst wurde. Er verstaatlichte Bergbau- und Textilindustrie, Banken etc., um das Land unabhängiger vom Rest der Welt zu machen. Des Weiteren wurden die Preise der Grundnahrungsmittel staatlich vorgeschrieben. Dadurch wurde die Lohnsteigerung sogar versechsfacht, im Vergleich mit der Vorgängerregierung. Zwei Jahre nach seinem Amtsantritt wurden die Folgen dieser Umsetzung spürbar, denn die Inflation stieg sehr rasch. Lebensmittel mussten rationiert werden, wodurch es zu zahlreichen Straßenschlachten kam und sogar der Notstand ausgerufen werden musste. Es herrschte eine bittere Wirtschaftskrise. Nichtsdestotrotz gab Salvador Allende bekannt, dass er, falls es notwendig wäre, auch mit Gewalt die chilenische Revolution verteidigen würde.
Die Lage in Chile spitzte sich immer mehr zu, woraufhin Allende hochrangige Offiziere ins Kabinett brachte, um die Situation zu entschärfen.
Im August 1973 wurde Allende symbolisch das Misstrauen ausgesprochen. Daraufhin wollte er am 11. September die Demokratie entscheiden lassen, ob er im Amt bleiben sollte oder nicht. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Genau an diesem Tag wurde ein Putsch gegen Salvador Allende organisiert, an dem auch sein Oberbefehlshaber Pinochet teilnahm. Sie forderten ihn zum Rücktritt auf und versprachen ihm, dass er aus dem Land fliehen dürfe. Allende verweigerte und begab sich in den "Saal der Unabhängigkeit" im Präsidentenpalast La Moneda. Als die Putschisten drohten, das Gebäude zu bombardieren, schickte er alle Anwesenden raus und blieb alleine zurück. Noch bevor sie den Saal stürmten, beging Salvador Allende Selbstmord, was die chilenische Behörde erst 2011 bestätigte.
An seiner Beerdigung nahmen hunderttausende Menschen teil und auch nach seinem Tod wurde er in zahlreichen sozialistischen Ländern geehrt.