Nach meinem Frühjahrsmarathon in Mailand hatte mich ja, nicht zuletzt ausgelöst durch den Salomon Trailrunning Workshop, intensiver mit dem Laufen abseits befestigter Wege beschäftigt.
Als Teil meiner Trailrunning-Serie habe ich auch einen näheren Blick auf Neuheiten im Bereich Trailrunning-Equipment geworfen und auch meine Erfahrungen mit dem Salomon Sense Pro Max für diesen Testbericht gesammelt. Ursprünglich hatte ich geplant auch den Sense Pro Max in den Dolomiten zu laufen, bin jetzt aber doch auf die Berliner Trailklassiker am Teufelsberg ausgewichen.
Der Salomon Sense Pro Max ist ein Trailrunningschuh, der mit einer hohen Dämpfung und einem relativ geringen Gewicht eher für längere Distanzen ausgelegt ist. Beim Obermaterial wurde ein wunderbar atmungsaktives, dünnes und leichtes Mesh-Material verwendet, daß ziemlich smart mit dem endoFIT-System zusammenspielt und nicht zuletzt durch sensiFIT eine stimmige Passform ergibt. Bitte was??
Das sensiFIT-System ist wie eine innenliegende Socke, die nur im Zehenbereich mit dem Obermaterial verbunden ist und sich daher sehr gut an den Fuß anpassen kann und eine Brücke zwischen dem sehr flexiblen, leicht abpolsternden Innenmaterial und dem sehr atmungsaktiven und stabilerem Obermaterial herstellt. Bei endoFIT hingegen handelt es sich um ein Passformsystem, bei dem die das Schnürsystem über ein auf dem Obermaterial aufgetragenes, dünnes Gummigerüst mehr Zug und Stabilität besonders im Seitenhalt und Bereich des Mittelfußes aufbauen kann. Im Zusammenspiel mit dem Quicklace-System ist es wirklich beeindruckend, wie schnell man den Schuh anziehen und perfekt angepasst schließen kann und so innerhalb von Sekunden zu einer perfekten Passform kommt.
Das Quicklace-System spart nicht nur Material und Zeit, sondern verhindert auch, daß Äste oder andere Hinternisse sich im Schnürsystem verhaken oder den Schuh öffnen, so wie es bei Laufschuhen passieren kann, die mit einem normalen Schnürsenkel-System ausgerüstet sind.
Für das Obermaterial, die Passform und das Gewicht von nur 290 Gramm gibt es also ein gut gelauntes High Five von mir für den Salomon Sense Pro Max.
Die Dämpfung ist beim Sense Pro Max mit 30mm bis 24mm hoch und das integrierte VIBE-System dämpft Schocks und Vibrationen sehr effektiv, nimmt aber damit auch das Gefühl für den Untergrund. Die Contagrip-Außensohle hat eine sehr gute Traktion, ist aber vom Profil weniger agressiv aufgestellt als der Speedcross. Wie das VIBE-System die Vibrationen reduziert, wird auch hier im Video gut erklärt.
Die Innensohle bietet im Vorderfußbereich unter dem Ballen einen schönen Rückhalt, so daß man sich besonders bei bergaufführenden Streckenabschnitten sehr gut abdrücken kann. Bei meinen Testläufen hat mir der Sense Pro Max besonders beim Laufen über den Mittelfuß und Vorderfuß viel Spaß gemacht, da der Grip und das Abrollverhalten sehr gut sind und man einen starken Abdruck über die Sohlenkonstruktion und das Sohlenprofil bekommt. Beim Lauf über den kompletten Fuß und auch beim Bergablauf, ist mir der Schuh insgesamt doch zu stark gedämpft.
Beim Salomon Sense Pro Max handelt es sich um soetwas wie die bravere Variante zum Speedcross 4, der mir auch richtig gut gefallen hat und insgesamt etwas spritziger ist, als der Salomon Sense Pro Max.
Der Sense Pro Max überzeugt beim Gewicht, Obermaterial und der Passform und ist für lange, weniger actionreiche Läufe sehr gut aufgestellt, bei denen es darum geht, möglichst energie- und muskulaturschonend große Distanzen oder sogar Ultratrails zurückzulegen.
Alternativ kann der Schuh sehr gut in der Regenerationsphase eingesetzt werden, wenn die Muskulatur nach harten Trainingseinheiten oder Wettkämpfen geschont werden soll. Auch für weniger trainierte Läufer, deren muskulärer Stützapparat noch nicht umfangreich aufgebaut ist, ist der Salomon Sense Pro Max eine Empfehlung.
Die offizielle Preisempfehlung für den Salomon Sense Pro Max liegt bei 149,95€ - beim Runningwarehouse gibt es den Schuh aber schon für knapp über 100€ für alle Schnäppchenjäger.
