Cover
Lasst Euch an die Hand nehmen in ein zauberhaftes Land zwischen Kandahar und Florenz; in eine Zeit, als Amerika entdeckt wurde und in Italien Städte gegeneinander Krieg führten, die Medici noch mächtig waren und ein Großmogul in Indien mächtig.
Randvoll mit Geschichten sind die vierhundertdreißig Seiten bestes Lesevergnügen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und wünschte mir, als ich es ausgelesen zuklappte, noch einmal so viele Seiten.
An den Hof des indischen Großmoguls Akbar kommt ein blonder Europäer mit der Mitteilung, ein bisher unbekannter Onkel des Mogules zu sein. Um diesen relativ einfachen Plot dreht sich diese Geschichte aus einhundertundeiner Nacht. Und – wie man es von Rushdie kennt – prallvoll mit Geschichten, Berichten, zauberhaften Erzählungen.
Allein die Begegnung mit einem Vespucci und einem Michiavelli (der auch zitiert wird) und die Beschreibung des Lebens am Anfang des 15. Jahrhunderts in Orient und Okzident (was für eine Fleißarbeit muss die Recherche zu diesem Buch gewesen sein – und welche Leichtigkeit in seinem Roman); also das wirklich historisch verbürgte ist spannend genug. Aber was das Buch so spannend macht ist das, was sich hinter dem Begriff des magischen Realismus verbirgt. Wie selbstverständlich können die Protagonisten des Buches zaubern und am Hofe des Großmoguls lebt eine Frau, die allein aus den Gedanken des Moguls entstanden ist.
Es geht um Macht, Liebe, Verrat; es geht um die grundlegenden menschlichen Regungen und die wunderschöne Florentinerin, deren Geheimnis auch hier nicht aufgedeckt werden soll: lest das Buch und schwelgt in den Geschichten.
Nic