Bad Aibling ist eine kleine Stadt zwischen München und Rosenheim idyllisch im Bayerischen Voralpenland gelegen.
Als ich noch in Rosenheim gelebt habe, zeichnete sich dieses Moorheilbad durch 1 oder 2 gute Kneipen aus und eine Realschule, die ich damals regelmäßig frequentierte.
Ansonsten konnte man diesen Kurort samt der Minigolfanlage im Kurpark bestenfalls als verschlafen bezeichnen.
Bad Aibling bewegt sich
Irgendwann wurden die Zeiten für Kurbäder immer schwieriger, weil ihnen die inzwischen krankenkassenreformierten Kurgäste ausblieben.
Die Kurorte mussten sich neue Konzepte überlegen und die Aiblinger taten das einzig Richtige: Sie bauten eine Umgehungsstraße!
Seither kann man tatsächlich auch wieder im Ortskern das typische bayerischen Ambiente erkennen, die zahlreichen Geschäfte und Gaststätten sorgen für ein gewisses städtisches Flair.
Wellness
Die wenigsten Leute können heutzutage auf eine 4-wöchige Kur gehen, aber wenn man es sich einmal so richtig gut gehen lassen will und sich erholen möchte, dann bietet sich ein kurzer Wellnessurlaub an.
Bad Aibling bietet hier nicht nur eine neue Therme mit der üblichen Wasserlandschaft; man kann verschiedene Anwendungen buchen, z.B. Massagen oder Moorpackungen (“Das schwarze Gold”).
Das Freizeitangebot im Alpenvorraum ist auch im sportlichen Bereich fast unschlagbar. Möglich sind in dieser Region alle Aktivitäten, angefangen von Tennis, über Fahrradfahren, Wandern, Golfen, Nordic Walken und noch mehr.
Und wenn man seinen Nervenkitzel lieber ohne viel Schwitzen erleben möchte, kann man immer noch eine Ballonfahrt buchen und sich dann das Mangfalltal und den Inn von oben betrachten.
Saitensprünge
Am besten finde ich das moderne Kulturangebot in Bad Aibling.
Jedes Jahr im März findet hier die ‘Nonfiktionale’ statt, ein Publikumsfestival des deutschsprachigen Dokumentarfilms.
Im November lockt diese sympathische Stadt mit dem Gitarrenfestival ‘Saitensprünge’ internationale Gitarrenkünstler auf ihr Podium im Kurhaus.
In diesem Jahr werden die vom Veranstalter zu Recht als “fazinierende Klangwelten” betitelten Veranstaltungen unter anderem mit Konzerten von Künstlern aus Kuba, einem Konzert echter alpenländischer Volksmusik mit Maultrommel und Nasenflöte und einem Auftritt des britischen Jazzrocker John McLaughlin ergänzt.
Ich habe mich, bevor ich mit diesem Artikel zu schreiben begann, bei unseren Rosenheimer Freunden nach Saitensprünge erkundigt und mir wurde bestätigt, dass es in diesem Rahmen interessante Konzerte von Avangarde über Moderne bis hin zu traditioneller Gitarrenmusik zu erleben gibt.
Sie lobten unisono die hohe künstlerische Qualität der Aufführungen, sowie die Atmosphäre während dieser Veranstaltungen.
Vielleicht wird dieser Ort noch zur Kulturmetropole der Region gewählt werden.
Fazit:
Auch wenn ich seit 25 Jahren nun im (selbsterwählten) Exil lebe, fühle ich mich dieser Region selbsverständlich immernoch sehr verbunden.
Bad Aibling, einstmals ein etwas piefiges, ein bisschen nach Oma riechendes Kurbad mit stets verstopfter Durchgangsstraße hat sich wirklich zu einem modernen, charmanten Kurort gemausert, der nicht nur alle gesundheitlichen Bedürfnisse befriedigt, sondern auch dem erholungsuchenden und kulturliebenden Besucher viel zu bieten hat.
Großes Foto: Gitarrist ©Sabienes
Kleine Fotos in der Galerie: Szenen aus Bad Aibling ©Aib-Kur GmbH
Videoclip: Saitensprünge ©Aib-Kur GmbH
Text: Saitensprünge in Bad Aibling ©Sabienes