Saisonwechsel

Von Bogenblog

Saisonabschluss

Mit der Celler Herbstjagd am 4.10. geht eine interessante Saison zu Ende. Der diesjährige Höhepunkt waren der Dt. Meistertitel 3D im DBSV sowie der gute 6. Platz auf den World Bowhunting Championships der IFAA. Zuletzt hat es leider für Turniersiege nicht gereicht. Auf der LM 3D NSSV gab es eine Silbermedaille und einen 3. Platz im 3D-Deutschlandcup, in Holtorf/Langendamm auf der Bärenhatz wieder ein 2. Platz.
Irgendwie kam zuletzt immer ein anderer aus dem Busch esprungen, um mich zu schlagen. In Celle legt Manfred, der vom Blank- zum Recurvebogen gewechselt ist, eine so gigantische Leistung hin, dass ich nur noch staunen und den Hut ziehen kann. Ganze 44 Punkte vor mir, während ich in etwa ebenso viele Punkte vor dem Dritten habe. – Nun gut. So ist das eben. Muss ich wegstecken.

Damit ist die Außensaison beendet. Anfang April 2016 geht es wieder nach draußen; am 9. und 10.4. findet das 3D Masters statt. Der 3D-Bogen wird bis dahin schießfertig eingelagert.

Saisonbeginn

Nun beginnt die Hallensaison mit einem anderen Bogen. Für schlanke 275 EUR bekomme ich ein Gillo G2 Mittelteil. Darauf kommen die OK Carboflex 70/38, was wegen der Maße seitens OK einen 71 Zoll Bogen ergibt. Die 20 Strang LSB-Sehne habe ich bereits in den Sommerferien gebaut. Damit bekomme ich einen Top konservativen Bogen.

Erste Tests mit vorrätigen Pfeilen bestätigen, dass ich eine gute Wahl getroffen habe. Der Bogen ist sehr ruhig und leise. Die Navigator 610 mit 140 grain schweren Spitzen verhalten sich gut, aber der Rohschaft liegt auf 18 m 30 cm links der Gruppe.

Als nächstes probiere ich den eingetauschten Satz Aurel Agil 700/.003. Mit den eingebauten, langen TopHat Inserts reduziert sich die effektive Biegelänge des Pfeils aber derart, dass auch hier der Rohschaft trotz 125 grain Spitzengesamtgewicht wieder deutlich links der Gruppe liegt. Die erforderlichen schwerern Spitzen muss ich nachbestellen. Nächste Woche müsste das Setup fertig sein.

Das perfekte Bogenschießgefühl

Die gleichnamige Fortbildung des NSSV besuche ich am 10.10., einserseits weil ich die Verlängerung des Trainer-C-Scheines vorbereiten muss, andererseits weil ich schon immer mal einen Kurs bei Adolf Kemper vom SV Querum besuchen wollte.

In diesem Kurs sprechen wir den gesamten Schussablauf durch und sprechen über die entscheidenden Elemente des perfekten Schusses:

  • Der Stand soll leicht geöffnet sein, dadurch bekommt man mehr Druck zur Scheibe.
  • Die Bogenarmschulter wird im Vorauszug bereits herunter gezogen und verriegelt.
  • Auch der Bogenarm wird im Vorauszug herausgedreht und stabil gestellt.
  • Die Bogenhand geht tief in den Griff und senkt sich auf den Druckpunkt am Daumenballen herunter, der Daumen schiebt weiter in Richtung des Ziels.
  • Die Zughand ist entspannt und wird vom Ellenbogen gezogen. Der Einsatz des Bizeps ist auf ein Minimum reduziert.
  • Der Kopf wird in eine erhabene Stellung gebracht (Kinn leicht angehoben).
  • Der Ankerpunkt darf nicht zu weit nach hinten gelegt werden, um einen sauberen Rückenzug zu ermöglichen.
  • Der Klickerdurchzug wird durch die Drehung des Ellenbogens nach hinten unten bewerkstelligt.

In der Praxisphase setze ich die angeratenen Elemente gut um und verbessere meinen Schuss dadurch erheblich. Innerhalb weniger Passen kann ich meinen Klicker um 5 mm weiter nach hinten stellen. Insbesondere die erhöhte Kinnposition gibt mir einen deutlich besseres Schießgefühl.

Adolf gibt mir mehrfach gute Hinweise. Unter seine Obhut gelingen mir etliche nahezu perfekte Schüsse. – Da zahlen sich 52 Jahre Bogenschießerfahrung aus!

Sehr zufrieden fahre ich nach Hause. Mit dem Bogen auf dem richtigen Weg, beim Schießstil die richtigen Hinweise und Anregungen bekommen. Bogenherz, was willst du mehr? Die Hallensaison beginne ich sehr zuversichtlich.