Die Motorsport Arena Oschersleben war wieder traditionell der Schauplatz des Saisonauftakts der Deutschen Tourenwagen Challenge des DMSB – ADAC Procar. Das Troisdorfer Team von ETH Tuning tritt diese Saison als Titelverteidiger in der Division 2 bis 1600ccm an.
Trotz einiger Widrigkeiten bei Wetter und Technik konnte das erste Rennwochenende sehr erfolgreich gestaltet werden. Meister Guido Thierfelder hatte aber ein recht durchwachsenes Wochenende. Nachdem er seinen Peugeot 207 Sport in der Qualifikation, die unter äußerst schwierigen Wetterbedingungen stattfand, noch die erste Startposition herausfahren konnte, musste er in den beiden Rennen seinen Kollegen den Vortritt lassen.
Das Rennen eins am Sonntagmorgen begann erst viel versprechend. Thierfelder konnte sich gleich an die Spitze setzen und lieferte sich einen runden langen Kampf mit Ralf Glatzel im Ford Fiesta, musste aber dann wie einige andere Fahrerkollegen eine Durchfahrtsstrafe antreten, da er beim fliegenden Start die Startformation verlassen hatte: „Ich konnte zwar keinen Fehler von mir entdecken, muss es aber natürlich akzeptieren. Danach habe ich Gas herausgenommen, da weder nach vorne noch nach hinten irgendwas möglich war“, war der Kommentar des Troisdorfers. So kam Guido Thierfelder als Vierter ins Ziel uns nahm fünf Punkte mit. Im zweiten Rennen am Nachmittag lieferte sich Thierfelder ein Duell mit Teamkollege Andreas Rinke und konnte lange Zeit den dritten Platz halten. Gegen Rennende traten aber Probleme an der Antriebswelle auf, so dass er Rinke wieder passieren lassen musste und wiederum auf dem vierten Platz landete.
Andreas Rinke, der im Oschersleben erst seine dritte Rennveranstaltung überhaupt bestritt und vorher als Mechaniker bei ETH Tuning tätig war, haderte etwas mit seiner Getriebeübersetzung, da diese für die Rennstrecke in Oschersleben nicht optimal war. In der Qualifikation reichte es daher nur zur fünften Startposition. Im ersten Rennen profitierte Rinke ein wenig von Rangeleien am Start sowie von der Durchfahrtsstrafe von Teamkollege Guido Thierfelder und konnte ungefährdet Rang drei nach Hause fahren. Im zweiten Rennen duellierte sich Rinke mit Meister und Teamkollege Thierfelder, wodurch sich beide etwas von den Verfolgern absetzen konnten. Rinke profiterte aber wie gesagt von den technischem Problem Thierfelders und erbte wiederum Position drei. Rinke zeigte sich trotzdem zufrieden: „Mehr war leider nicht drin, zwei dritte Plätze gehen daher voll in Ordnung.“ meinte der
26-jährige Lahnsteiner.
Der Neueinsteiger bei ETH Tuning war David Griessner. Der 19-jährige Österreicher pilotierte hier zum ersten Mal sein neues Arbeitsgerät, den Peugeot 207 Sport. Gleich von Anfang an lieferte Griessner schnelle Rundenzeiten ab. In der Qualifikation sprang Rang drei heraus, was aufgrund der Witterungsverhältnisse eine gute Ausgangsposition war. Nach dem Start zum ersten Rennen wurde er in der zweiten Kurve von Julia Trampert getroffen und verlor gleich einige Plätze. Anschließend startete Griessner eine furiose Aufholjagd. Er schob sich an vielen Konkurrenten vorbei, überholte Teamkollege Rinke und war erst auf Position drei. Durch die Durchfahrtsstrafe von Guido Thierfelder erbte der dann Platz
zwei hinter Ralf Glatzel, an den er sich Runde für Runde mit Riesenschritten annäherte. Doch dann schlug der Defektteufel zu. Der fünfte Gang ließ sich nicht mehr einlegen und so hatte die Verfolgungsjagd leider ein Ende. Den zweiten Platz konnte er dennoch halten und ins Ziel fahren. Beim stehenden Start im zweiten Rennen konnte sich Griessner sofort an Ralf Glatzel vorbei schieben und als Spitzenreiter in die erste Kurve einbiegen. Anschließend musste er die erste Position über viele Runden verteidigen, konnte sich aber nach einer Safety Car Phase den Abstand Runde um Runde vergrößern und gewann damit souverän den zweiten Lauf. „Es ist super! Das Auto war im zweiten Rennen perfekt. Ich freue mich riesig!“ war der Kommentar des jungen Österreichers.
Teamchef Ernst Thierfelder zeigt sich auch zufrieden: „David und Andi sind super gefahren. Guido hatte leider etwas Pech an diesem Wochenende. Aber die Leistung hat bei Fahren und Autos gestimmt und auch das Team hat einen sehr guten Job gemacht“. So geht am 12. Mai im belgischen Spa-Francochamps in die Rennen drei und vier, wo natürlich versucht werden wird, dieses gute Ergebnis zu bestätigen oder sogar zu verbessern.