Ach – wie lieben wir die vielen Feiertage! Mitte März war hier das chinesische Neujahr, das uns ein paar freie Tage beschert hat. Genau so wichtig wie Songkran für Thailänder, nimmt das chinesische Neujahr einen hohen Stellenwert für Chinesen weltweit ein. In China selbst kommt es somit zu regelrechten Massenwanderungen, die in der Presse gerne mit den Wanderungen der Gnus in der Masai Mara verglichen werden. Monate vorher sind sämtliche Transportmittel und Unterkünfte ausgebucht. Ganz so extrem ist es in Malaysia natürlich nicht – die Bevölkerung besteht schliesslich nicht nur aus Chinesen.
Wir haben die paar freien Tagen genutzt, um uns Saigon, die größte Stadt Vietnam’s, anzuschauen. Das vietnamesische Neujahr richtet sich übrigens auch nach dem Mondkalender und somit fallen chinesisches und vietnamesisches Neujahr zusammen. In Vietnam heisst es Tet (Tết Nguyên Đán) und auf keinen Fall wird es mit chinesischem Neujahr bezeichnet. Die beiden Nationen verstehen sich nicht wirklich…
Saigon wurde nach dem Vietnamkrieg, der in Vietnam interessanterweise als “amerikanischer Krieg” bezeichnet wird, und der Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam in Ho-Chi-Min City umbenannt. “Saigon” ist allerdings noch immer in Gebrauch und hört sich viel nostalgischer an…
Bei einem Besuch Saigon’s gehört auf jeden Fall ein Ausflug zu den Cu Chi Tunneln, ca. 1h 20min Fahrt von der Innenstadt entfernt. Unter der Erdoberfläche lebten Partisanen/Vietcong zu Zeiten des Vietnamkrieges und haben dort mit primitivsten (z.B. Fallen mit vergifteten Bambusspiessen), aber sehr effektiven Waffen gegen die US Armee gekämpft. Die Tunnel waren derzeit über 200km lang, wobei einzelne Partisanen jeweils nur ein Stück kannten, damit sie unter eventueller Folter nicht viel ausplaudern konnten. Es hab Schlafräume, Büros, Küchen und Krankenzimmer und sogar Hochzeiten fanden dort statt. Wir hatten einen Führer, der uns von Saigon nach Cu Chi begleitet hat und uns sowohl auf dem Weg dorthin als auch vor Ort viel erklärt hat. Auch wenn man, wie wir, normalerweise ohne Führer unterwegs ist, lohnt sich eine geführte Tour allemal.
Der Einfluss Frankreich’s als ehemalige Kolonialmacht hat, vor allem in der Innenstadt, bleibende Erinnerungen hinterlassen. Wenn man durch die, zum Teil noch mit französischem Namen ausgestatteten, Strassen schlendert, muss man sich ab und an in Erinnerung rufen, in Vietnam und nicht Paris zu sein:
Unsere Reise nach Saigon war meine dritte nach Vietnam und bei keinem der beiden vorhergehende Aufenthalte ist mir das Essen so richtig “aufgefallen”. Ja – ganz nett und auf jeden Fall essbar, aber lange nicht so interessant und aromatisch, wie z.B. die thailändische oder indische Küche. WEIT gefehlt!! Das Essen war dieses Mal soooo lecker und ich bin mir nicht genau sicher, was ich bei früheren Reisen falsch gemacht habe. In falschen Restaurants gesessen? Auf jeden Fall waren wir so angetan, dass wir auch gleich einen Kochkurs mitgemacht haben. Dave war ganz begeistert, wie einfach das mit den frischen Frühlingsrollen ist und seitdem warte ich darauf, dass er mal welche macht ;-)
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