Sächsisches Holz besser nutzen

Umweltminister Frank Kupfer hat heute (18. November 2010) in Tharandt (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) auf einem Workshop das Vorhaben AGROFORNET gestartet. In den kommenden vier Jahren sollen im Rahmen dieses Vorhabens Wertschöpfungsnetze zur nachhaltigen und effizienten Bereitstellung von Energieholz aus Land- und Forstwirtschaft aufgebaut werden.

„Wir verfügen in Sachsen auf 520.000 Hektar Waldfläche über mehr als 126 Millionen Kubikmeter Holz . Jährlich wachsen 4,4 Millionen Kubikmeter zu. Doch nur die Hälfte des damit zur Verfügung stehenden Holzpotenzials wird tatsächlich genutzt. Das muss deutlich erhöht werden!“, so der Minister. Ursachen dafür sind die bestehenden Eigentümerstrukturen (die Hälfte des Waldes befindet sich in der Hand von ca. 85.000 meist kleinen, privaten Waldbesitzern), kleine Bewirtschaftungseinheiten, ungünstige Flächen¬formen und die unzureichende bzw. fehlende Erschließung des Waldes mit forstwirtschaftlichen Wegen. „Wir müssen die Akteure, also Holzproduzenten und –verwerter vernetzen, um künftig mehr Holz aus Sachsens Wäldern nutzbar zu machen. Das Vorhaben AGROFORNET wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten“.

Die Nachfrage nach Holz ist so groß, dass sich der deutschlandweit zu verzeichnende Bedarf nicht mehr ohne Weiteres durch einheimisches Holz decken lässt. Hier könnten schnellwachsende Baumarten wie z. B. Pappeln und Weiden auf landwirtschaftlichen Flächen weiterhelfen, die bislang im Freistaat Sachsen auf lediglich 155 Hektar angebaut werden. „Deshalb erhoffe ich mir auch für diesen Bereich mit Unterstützung von AGROFORNET ordentliche Zuwächse“, so abschließend Kupfer.

Hinter dieser Bezeichnung AGROFORNET verbirgt sich das Verbundvorhaben „Nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen durch Vernetzung von Produzenten und Verwertern von Dendromasse für die energetische Nutzung“. Das Vorhaben wird vom Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft Osteuropas der TU Dresden in den nächsten vier Jahren durchgeführt.

Agrofornet ist eines von insgesamt 13 Projekten, die mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert werden. Beworben um die Unterstützung hatten sich insgesamt 130 Institutionen.


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