Sachsen-Anhalt wählt grünen Ministerpräsidenten

... ja, natürlich nicht für Sachsen-Anhalt. Da scheint es nach ersten Prognosen so zu sein, dass Rainer Hasselhoff (CDU) den aus Altersgründen nicht wieder angetretenen Wolfgang Böhmer als Ministerpräsidenten zu beerben scheint - in einer großen Koalition.

Man darf voreilig diagnostizieren, dass hier Japan eine große Rolle gespielt hat, und zwar an zwei bis drei Stellen, und vielleicht auch ein bißchen Lybien. Wenig Auswirkungen scheint hingegen die Landespolitik gehabt zu haben, mit einer Ausnahme: Infratest dimap hat ermittelt, dass eine rot-rote Koalition der deutlichen Mehrheit der Bürger nicht zusagt. 56 Prozent wollten eine Fortsetzung der großen Koalition, nur 32 Prozent das rot-rote Bündnis.

Wer die Koalitionsdebatte zuvor verfolgt hatte, wußte, dass einzig eine Stimme für die CDU diesen Wunsch erfüllt; verglichen mit den Umfragen hat ihr das zum Schluß genutzt. Vor allem FDP-Wähler dürften sich im letzten Moment umentschieden haben, denn die sind weit deutlicher rausgeflogen als man das vorhergesagt hatte. Einen ähnlichen Tausch kann man beobachten - von den Umfragen her - zwischen SPD und Grünen. Und deswegen die Überschrift: In Baden-Würtemberg könnte der gleiche Effekt - und der wird durch die Woche tragen, wenn nicht wieder irgendwas Großes passiert -  Winfried Kretschmann mit ein bißchen Glück in dem dortigen Duell um den zweiten Platz in Führung bringen.

 Die SPD hat ihren Schwung aus Hamburg scheinbar aufgebraucht und wird ihn spätestens jetzt nicht mit nach Stuttgart nehmen. Sie wird wohl auch in Baden-Würtemberg stagnieren, und das wird trotz deutlicher schwarzgoldener Verluste nicht reichen. Gerade mit diesem Ausblick wird sie jetzt aber sehr deutlich gegen einen Ministerpräsidenten der Linkspartei agieren; das sind Schlagzeilen, die Schmid (SPD-Spitzenkandidat in BaWü) nicht brauchen kann - und auch nicht haben wird. Unter anderem diese Spekulationen könnten aber den hauchdünnen Vorsprung von grün-rot aber nochmal umkippen lassen - vielleicht rettet Sachsen-Anhalt so Mappus.

Man sollte meinen, dass auch irgendwelche programmatischen Überlegungen - oder gar landespolitische Erwägungen - bei der Regierungsbildung eine Rolle spielen, aber dem schiebt schon der Sparzwang einen Riegel vor, vor allem aber eine Menge strategische Überlegungen.

Japan rettet unter anderem unsere Wahlbeteiligungen: Immerhin ist diesmal über die Hälfte der Wahlberechtigten überhaupt hingegegangen, ein ganz erstaunliches Ergebnis und gegen jeden Trend. Und Japan dürfte uns so auch den Jubel der NPD ersparen, auch wenn deren Scheitern an der Fünfprozenthürde noch nicht komplett ausgemacht ist. Protestwähler haben in der letzten Woche deutlich an Gewicht verloren; glücklicherweise - das hätte anders ausgehen können.

... ich höre gerade, dass dieses Wahlergebnis dann auch nicht von meinem Parteivorsitzenden kommentiert wird, wie Hamburg und NRW, sondern Andrea Nahles. Was für ein Zufall, werden Sie sagen;) Immerhin bringt mich das jetzt zum Lächeln, und ein bißchen entttäuscht war ich ja doch. Aus Bullerjahn wäre so ein toller Landesschwiegersohn geworden, der sieht doch aus wie Wulff.... wobei der ja auch x mal antreten mußte, kommt Zeit, kommt Wahlsieg. Ich denke, in einer Woche von jetzt an werde ich nicht mal mehr die Kraft zum Schreiben haben - hier gibt es ja wenigstens noch ein paar Lichtblicke.

Und nein, das Wetter gehört nicht dazu...


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