Sabiene Conchita Wurst

Sabiene Conchita Wurst

Sabienes Conchita Wurst

Eigentlich wollte ich dies nicht tun.
Nachdem ich den deutschen Beitrag zum diesjährigen Eurovision Song Contest gehört habe, wollte ich mich eigentlich nicht schon wieder über den ESC aufregen. Und schon gar nicht wollte ich darüber nachdenken, warum sich Deutschland meistens genötigt fühlt, denn größt anzunehmend schlechtesten Musikbeitrag bei dieser Veranstaltung ins Rennen zu schicken.
Die Show habe ich nur am Rande mitverfolgt.
Aber dann trat eine Mischung aus Glööckler und Pussy Riot auf.

Conchita Wurst

Conchita Wurst fuhr mit “Rise like a Phoenix” für Österreich den Sieg im ESC ein und ist somit ein würdiger Nachfolger von Udo Jürgens.
Das besondere an Frau Wurst ist im Gegensatz zu Udo, dass sie eigentlich Tom Neuwirth heißt und sich den stilistischen Fauxpas erlauben darf, zum Goldlameekleid einen getrimmten Vollbart zu tragen.
Und dies ist wahrscheinlich nach dem Liedtext die 2. Message dieses Abends, denn Conchita ist ein Transvestit.

Homophobe Hetze

Dies hat nun dank ihrem modischen Statement wohl auch der letzte Depp begriffen.
Apropos Deppen:
Nicht nur in Russland regt sich eine homophob-konservative Meute über Conchita und die Veranstaltung auf. Es gibt auch Proteste gegen Conchita Wurst in Deutschland und Österreich, der nun nach dem Sieg ein wenig verstummt ist.
Was wäre aus ihr geworden, hätte sie so schlecht wie der deutsche Beitrag abgeschnitten? Aber gottlob hat ihr Erfolg etliche Dummköpfe fürs Erste mundtot gemacht.

Warum ich heute einen Bart trage

Diese ganze homophobe Hetzer vergessen eins, nämlich dass es homosexuelle Menschen sehr, sehr schwer im Leben haben. Sie wissen anscheinend nicht, dass man so zur Welt kommt und das es gegen Homosexualität überhaupt keine Therapie gibt.
Nicht jeder Homosexueller ist künstlerisch begabt und wird dann automatisch Musiker oder Designer. Die meisten stecken in ganz normalen Jobs und Lebensumständen fest.

Homosexuelle, Transexuelle, Transvestiten und was es sonst noch alles so an Farbenpracht unter Gottes Schöpfung gibt, sind vor allem erst mal Menschen, wie wir alle.

Und deswegen trage ich heute einen Bart.

Foto: Sabiene Conchita Wurst ©Sabienes
Text: Sabiene Conchita Wurst ©Sabienes

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