S O H N – Tremors

Alben sohn-©-Amelia-Troubridge

Veröffentlicht am 5. April 2014 | von Nina Tatschl

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S O H N – Tremors

S O H N – Tremors Nina Tatschl

Wertung

Summary: Elektronischer-Synthie-Pop vom Feinsten. Minimalistisch, mystisch und faszinierend

5

Synthie-Pop


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Was lange währt, wird endlich gut – S O H N hat sein Debütalbum veröffentlicht und hält den Lorbeeren, die es im Vorfeld reichlich gab, stand.

Ein reiner Name, unter dem sich keiner so wirklich etwas vorstellen kann – das war der Wunsch des Musikers, als er S O H N als Künstlernamen wählte. Ein unbeschriebenes Blatt wollte er sein, der Hörer sollte sich ganz auf etwas Neues einlassen. „Mir hat einfach die Idee gefallen, dass, wenn ein Sohn geboren wird, noch niemand genaue Vorstellungen von ihm hat, bevor er nicht begonnen hat, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln“, meinte der Musiker einmal in einem pressplay Interview. Daher bleibt die musikalische Geschichte des Musikers vor S O H N, auch wenn sie bekannt ist, an dieser Stelle außen vor. Nicht die Persönlichkeit an sich ist bei diesem Projekt das Wichtigste, im Zentrum stehen ganz die Musik und die Emotionen, die dadurch ausgelöst werden – Genau darin liegt die Faszination von S O H N.

Eine weite, schneebedeckte Landschaft, eine Straße, die sich in Rauch auflöst und ein Mann, der dem entgegen wirkt – bereits das Cover lässt erahnen, was die Hörer auf Tremors erwartet. 

„Es war mehr eine Frage meines Gefühls, als eine Frage der äußeren musikalischen Einflüsse“ beschrieb S O H N die Arbeit an seinem Album. Dabei legt er den Fokus ganz auf reduzierten Elektro-Pop mit R’n’B – Einflüssen, langen Synthie-Flächen und einer emotionalen Falsett-Stimme, mit sanften Untertönen. Einzelne Soundelemente, wie etwa Klicken, Rauschen oder Rütteln, lassen erahnen, mit welcher Feinheit und Genauigkeit sich S O H N an die Arbeit gemacht hat. Im Zentrum der Songs stehen immer Emotionen wie Melancholie oder Einsamkeit, die mit Hilfe der Musik einen Ausdruck bekommen und lebendig werden. S O H N sind alle Nummern gleichermaßen gelungen, wobei als zwei Highlights der Platte durchaus die aktuellen Single Bloodflows oder der Song Tremors, eine Nummer, die berührt und beinahe episch wirkt, genannt werden können.

Am Ende hinterlässt das Debüt von S O H N einen harmonischen Eindruck. Der Musiker schafft Atmosphäre mit einem Hauch von Mystik. Dabei setzt er ganz auf Minimalismus, der hypnotisiert und fasziniert. Sicher ist, mit diesem Album distanziert sich S O H N von seiner Vergangenheit deutlich und geht schnellen Schrittes in eine Zukunft, die Erfolg die versprechen dürfte. Die Musikwelt wird von diesem Beben wohl noch sehr lange etwas spüren.

Sohn – Tremors, 4AD/Beggars, www.sohnmusic.com

Tags:4AD5 von 5BeggarsElektronischSOHNSynthpop


Über den Autor

S O H N – Tremors

Nina Tatschl Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.



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