S. Gawith Chocolate Flake
Chocolate FlakeDie Dose steht in meinem Vorratslager schon eine kleine Ewigkeit – ich schätze mal, dass der Tabak mindestens fünf Jahre in der Dose schlummerte. Es kann auch länger sein.
Umso besser schmeckt er – vor allem bei diesen Temperaturen1. Ich jedenfalls brauche bei diesen heißen Temperaturen schon aromastarke Tabake; diffizile Virginias oder leichte Aromaten schmecken bei diesem Wetter nach gar nichts.
Nicht so der Chocolate Flake! Die Spur Latakia und vor allem das kräftige Aroma dunkler Schokolade lassen den Tabak auch bei dieser Hitze schmecken.
Doch bis dahin braucht es erst einmal einen Moment der Aufmerksamkeit: nämlich beim Stopfen. Der Tabak ist in zwar dünne und schmale Schreiben geschnitten; diese sind aber zäh und klebrig. Sie müssen zwingend auseinandergepusselt werden – mühselig, aber es lohnt sich. Denn erst wenn der Tabak richtig schön aufgelockert ist, glimmt er ohne Reste still herunter. Ich habe einige Versuche gebraucht, bis ich den Flake so zu stopfen vermochte, dass nicht am Ende der Füllung grobe, schwarze und steinharte Strünke in der ansonsten hellgrauen und puderfeinen Asche über bleiben.
Es braucht schon einige Versuche, den – wie gesagt – klebrig-feuchten Tabak zu entzünden. Aber wenn die Oberfläche dann glimmt… dann wird der Mund von einem fetten, kräftigen, aromareichen Rauch gefüllt, dass es eine Freude ist. Und das bleibt die ganze Pfeifenfüllung über so. Nur sehr gering ist die Zunahme an Stärke zum Ende der Füllung hin; der Tabak ist erfreulich stabil im Geschmack.
Es empfiehlt sich, große und weite Köpfe für den Chocolate Flake zu wählen – der Tabak schmeckt einfach besser, wenn er kühl geraucht werden kann. Und er glimmt am Kühlsten, wenn er viel Platz hat. Und außerdem: man hat ja auch länger was davon
Der Tabak schmeckt tatsächlich so wie er riecht – vielleicht sogar etwas intensiver. Zwar schmeckt man auch den Tabak selbst; aber eigentlich nur und vorrangig die Aromatisierung. Und wenn man den kalten Tabakrauch langsam durch die Nase ausbläst, kann man auch den Latakia erkennen.
Da der Tabak – wenn er denn glimmt – überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr benötigt; selbst Reiniger sind nicht vonnöten – ist er wie prädestiniert dazu, mit einem schönen Buch in der Hand im Schatten eines großen Laubbaumes den Sommer zu genießen.
Nur reden sollte man nicht, wenn man die Pfeife im Mund hat: die Asche ist puderfein und verteilt sich dann gleichmäßig über Sprecher und Zuhörer.
Also: wenn Ihr den Tabak seht und einmal einen wirklich speziellen und einzigartigen Tabak rauchen wolltet: kauf diesen hier! Es lohnt sich!
Nic