Einige wissen es bereits. Viele interessiert es nicht. Und für alle Anderen hier brandaktuell die neuesten Nachrichten aus Berlin:
Ich werde mich zu Ende September trennen! Von der S-Bahn Berlin!
Zumindest arbeitstechnisch gesehen. Denn als Fahrgast bleibe ich ihr natürlich erhalten!
Die Entscheidung ist gefallen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn 4 Jahre sind eine lange Zeit. Doch irgendwann ist halt auch bei der hauseigenen Zeitarbeitsfirma der DB mal Schluß. Und daher habe ich mich bemüht und mit Glück einen Traumjob gefunden, bei dem ich am 15.10. anfangen kann *strahl*
Die Arbeit als S-Bahn-Aufsicht war… aufregend, spannend, lustig, erfahrungs- und lehrreich, traurig, anstrengend. Insgesamt gesehen möchte ich diese Zeit auf keinen Fall missen. Wenn auch die letzten Wochen nicht so erfreulich waren.
Vermissen werde ich auf jeden Fall eine Menge Kollegen. Und einige nicht Aber das ist ja in jedem Beruf so. Wir sind halt alles Menschen. Und selbst wenn man sich bemüht, kann man es nicht allen recht machen.
Da war schon Einiges los (in Erinnerung kramen)…
Sehr genossen habe ich die Schichten mit neuen Kollegen, die noch ganz aufgeregt und neugierig diesem Job begegnen. Und natürlich die mit meinen “Reserve-Jungs”
Andererseits gab es aber auch die Dinge, die keine Aufsicht erleben möchte: Betrunkene in der Nähe der Stromschiene, Schlägereien, eingeklemmte Personen (weil das rote Blinken am Zug immer wieder ignoriert wird) und natürlich die Selbstmörderin letzten Sommer.
Ich versuche, mich lieber an die schönen Sachen zu erinnern: das alte (also wirklich alte) Pärchen, das wir nach langem Suchen und endlosen Telefonaten wieder vereinen konnten. Der Fahrgast, der sich tausendmal bedankte, weil seine teure Kamera abgegeben wurde (und es noch ehrliche Finder gibt). Die junge Frau die nachts auf einer Bank saß und mit ihrem Gesang und dem begleitenden Gitarrespiel die Fahrgäste und mich unterhalten hat. Kollegen von der Sicherheit, die ihren Job sehr ernst nehmen und freundliche Fahrer (beides leider nicht selbstverständlich).
Meine letzten Schichten darf ich aber nicht mehr am Hackeschen Markt verbringen , sondern versuche in Nikolassee einen pünktlichen Fahrplan zu gewährleisten. Leider ist das nicht so einfach.
Nun würde ich Euch gerne etwas über meinen neuen Job erzählen. Kann ich aber nicht wirklich, da ich (noch) nicht weiß, wie der Standpunkt meines Arbeitgebers dazu ist, wenn man öffentlich erzählt für dieses Unternehmen tätig zu sein.
Nur so viel: ich werde weiterhin im Kundenservice arbeiten, diesmal am Telefon und alles versuchen, den Menschen Hilfe zu geben und sie glücklich zu machen (und nein! es ist keine Sex-Hotline!).