Bis zum 16 Oktober stellt das Centro Andaluz de Arte Contemporáneo von Sevilla das Werk von Ruth Ewan mit dem Titel The Ephemeral Past aus. Die Show ist Teil des Zyklus Song as a Force of Social Transformation, welcher im Centro Andaluz de Arte stattfindet.
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Der Zyklus behandelt die Rollen, welche die Musik und die Kunst bei den Prozessen von sozialen Veränderungen in der zweiten Hälfte des XX Jahrhunderts gespielt haben. Während dieser Periode entsteht der Rock als eine junge Manifestation der Absage an die konservative Kultur, und eine Evolution innerhalb der Musik als Vermittler der Freiheit, des Protestes und letztendlich auch des Widerstandes gegen eine ausschließende Gesellschaft einzuläuten.
Die Musik hat einen Wandel innerhalb der täglichen Beziehungen bewirkt, und so auch innerhalb der Ästhetik und der Literatur. Es reicht daran zu denken, welche Wirkung die Beatles auf die männliche Ästhetik hatten, abgesehen von den enormen musikalischen Auswirkungen, welche die Musik des Rock n Roll und Skiffle mit größerer Raffinesse ausgelöst haben. Klassische Klänge wurden rekonstruiert und bis zum Psychedelic Rock weiterentwickelt, dabei wurden dem Rock fremde, klassischere Instrumente beigefügt.
In diesem Kontext erforscht die Arbeit der britischen Künstlerin Ruth Ewan die sozialen Phänomene, welche die Songs auslösen. Auch die mündlichen Überlieferungen und Mythen innerhalb der Gemeinschaften und wie deren Inhalte neu besetzt werden, wenn es in ihnen Spuren von Erinnerungen gibt, die sich mit politisch-sozialen Ereignissen verbinden lassen. In dieser Arbeit eines kulturellem Aktivismus über die Vergangenheit erforscht die Künstlerin die nicht hierarchische Kommunikation, welche sich anstatt über formale Kanäle wie Ausbildung oder Kommunikationsmedien über mündliche Übertragung vollzieht.
In ihrem Werk The Ephemeral Past zeigt Ewan fünf Arbeiten, die getrennt voneinander gezeigt worden sind: A Jukebox of People Trying to Change the World; Did you kiss the foot that kicked you?; Unrecorded Future Tell Us What Broods There; Fang Sang; y The Cut Wren. Außerdem die konzeptuelle Arbeit Six Signs, welche extra von der Künstlerin für das Centro Andaluz de Arte Contemporáneo hergestellt wurde.
In dem Werk The Ballad of Accounting, die auf einem durch Ewan Mac Coll komponierten Song von 1964 basiert, versammelte sie mehr als 100 Straßenmusiker in einem Gegend von London, um die Musik von Mac Coll zu interpretieren. Mac Coll war ein politischer Aktivist, der aufgrund seiner Eigenschaft als militanter Kommunist durch den M15 verfolgt wurde. Während einer Woche wiederholte sich die Performance und der Liedtext wurde unter den Passanten verteilt, dabei wurden der Umgang mit dieser Art von nicht hierarchischer Kommunikation und die sozialen Modelle der Propaganda betrachtet.
In ihre aktuellen Arbeiten hat Ewan unglaubliche Experimente erarbeitet, unter ihnen viele ironische, wie das des Papageienhauses, bei dem sie den Tieren Parolen der Linken beibrachte, die während der Proteste gegen den G8-Gipfel registriert wurden. Was merkwürdig erscheinen kann, repräsentiert für Ewan den Blick der Macht auf die Proteste: etwas Exotisches und Unverständliches.
Für mehr Information: http://www.juntadeandalucia.es/cultura/caac/programa/ex_act.htm