Привет Freakies,
ich weiß, ich habe lange nichts mehr im Rahmen des Russlandprojekts gepostet, aber ich hatte einfach eine Weile keine Lust darauf, weil mir das Thema Russland gehörig auf den Keks ging und es einfach echt ein wenig eingeschlafen war. Heute erfahrt ihr warum.
In den letzten Wochen war es still geworden, um unsere Fahrt. Wir wussten bloß, dass wir auf die Einladungen aus Russland warteten, die wir für unseren Visumsantrag brauchen. Auch im Forum, das wir mit unseren Austauschpartnern haben war ziemlich ruhig. Doch am 30. Januar überschlugen sich dann die Ereignisse: Es kam eine Info von der Uni in Rostov-am-Don, dass wir doch bitte 8 (!!!) Passfotos mitbringen sollen. Ok kein Thema. Warum auch immer die 8 Fotos haben wollen. Mal schauen, was ich noch zu Hause habe. Darin sehe ich noch kein Problem, zumal ich sowieso mal neue Fotos machen könnte. Alles schön und gut. Doch in der gleichen Mail wurden ein HIV Test und ein Lungenröntgenbild (wegen Tuberkulose) verlangt. Der HIV Test sollte das geringere übel sein, schließlich macht das jeder Hausarzt. Naiv, wie ich war, fuhr ich nach Hause schnappte mir das Telefon und rief einen Lungenfacharzt an, der mir von meinem Vater empfohlen wurde. Leider wusste die Dame am Telefon nicht, was ich haben will. Auch meine Krankenkasse, an die sie mich verwiesen hatte, war planlos. Super Aussichten, zumal mir die Arzthelferin mitteilte, dass es vor Mai keinen Termin mehr geben. Na Danke! Leicht verzweifelte kontaktierte ich dann meine Dozentin, weil ich nicht mehr weiter wusste. Schließlich wollen wir im März schon fahren nicht erst im Mai. Montags bekam ich dann auch Antwort: Eine negative Bescheinigung würde es auch tun. Wieder meinen Hausarzt kontaktiert, ob er das machen könnte. Kein Problem. Da ich dienstags sowieso zur Blutabnahme musste, wurde HIV und Tuberkulose gleich mitgemacht. Doch beim Unterschreiben der Formulare, fiel mir die Kinnlade fast zu Boden: Zusammen sollte ich rund 180 Euro zahlen. Wenn man bedenkt, dass unser Flugticket hin und zurück etwa 200 Euro kostete, ist das verdammt viel. Aber: Augen zu und durch. Ich habe unterschrieben, da ich keine Wahl gesehen habe. Eh ja. Denkste! Von wegen keine Wahl. Eine Mitreisende schrieb am Freitag (6.2.) ins Forum: Sie sei beim Arzt gewesen und habe eine Bescheinigung problemlos bekommen. Juhu. 180 Euro in den Sand gesetzt.
Am Donnerstag (5.2.) kam endlich die Mail: Unsere Einladungen sind da! Wir können unser Visum beantragen. Mit allen nötigen Unterlagen wird meine Dozentin das ganze in Luxemburg erledigen. Doch auch hier Probleme. Die wollen für den Antrag ein Passfoto ohne Brille. Eh hallo?? Was soll das? Geht's noch? Warum ohne Brille? Wissen die wie dämlich man aussieht, wenn man darauf angewiesen ist? Die Passfotos werde ich wohl am morgen machen lassen. Vorher hab ich dafür keine Zeit wegen meiner Prüfungen diese Woche. Ausgefüllt werden muss der Antrag übrigens online. Himmel! Was die alles wissen wollen. Sogar die Adresse der Uni. Echt schlimm! Wir wollen doch nur 2 Wochen lang die Sprache lernen und keinen Terroranschlag durchführern. Keine Angst, wir kommen in Frieden! Dann habe ich am Freitag auch für den Antrag noch mehr Spaß gehabt. Ich musste bei der Auslandskrankenversicherung anrufen, bei der ich während der Reise versichert bin. Schließlich wollen die ein Zertifikat haben, dass man eben versichert ist. Alles schön und gut. Am Vortag hatte meine Mutter bei der Sparkasse die Versicherung abgeschlossen. Der Herr (bayrischen Dialekts) am Telefon meinte dann, es würde 2 Wochen dauern, bis da etwas gemacht werden kann. Ich hab dann mal laut losgelacht und meinte, dass ich den Wisch bis übermorgen brauche. Sein Vorschlag: Online einen neuen Antrag abschicken, dann ginge es schneller. Dann sagte er mir, was ich tun muss und ich fragte nochmal, wie der Tarif heißt, weil in den Unterlagen der Sparkasse etwas anderes stand. Dabei merkte er: "Oh das sehe ich früher. Sobald das Geld da ist am Dienstag." Eh hallo? Warum fragt der mich bitte nicht direkt, welchen Vertrag ich habe? So hätten wir uns das gesamte Gespräch sparen können. Werden die in den Callcentern nicht geschult? Mir kann keiner erzählen, dass das kein Callcenter war, da ich eine Saarbrücker Nummer angerufen habe, aber dann einen Bayer am Telefon hatte und vorher eine nette Warteschleifenmusik zu hören bekam. Menschen! Eh ja heute ist Dienstag. Ich habe wieder angerufen und was höre ich? "Ich sehe noch nichts!" Das ist doch zum Kotzen.
Ihr seht: Eine Reise für 2 Wochen kann echt nervig sein! Ich bin gespannt, ob mit dem Antrag des Visums alles glatt geht in Luxemburg. Habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen gesammelt?
Liebe Grüße
Jess