Irisches Sodabrot ist eindeutig mein Favorit unter den hefelosen Broten. Hefelose Brote habe ich schätzen gelernt, als ich wegen einer (anscheinend wohl temporären) Histamin-Intoleranz auf Hefe komplett verzichtet habe. Das Irische Sodabrot aber mochte ich schon vorher sehr gern. In unseren Irland-Urlauben war es - nebst Chester und Rotwein - unser liebstes Abendbrot zwischen den Wir-essen-im-Restaurant-Abenden.
Weit gefehlt. Das erste selbstgebackene Sodabrot roch und schmeckte nach Fisch. Und weil der beste Urlaubspartner der Welt auch sonst eine Hauptrolle in meinem Leben spielt, war das Vergnügen des selbstgebackenen Brots wieder nur auf meiner Seite uneingeschränkt.
Einmal glaubte ich, die Lösung gefunden zu haben: Ein Brot, dem ich aus Versehen einen Teelöffel Zucker (der da eigentlich nicht reingehört) beigemischt hatte, schmeckte auch dem Fischhasser uneingeschränkt. Aber beim nächsten Versuch (diesmal mit absichtlichem Zucker) wars wieder vorbei mit dem Glück. Das aktuelle Brot (siehe Fotos) - nach einem supereinfachen neu entdeckten Rezept für Puristen gebacken - schmeckte wieder neutral ohne merkwürdige Nebengeschmäcker. So gebe ich es nun auf, der Sache weiter auf den Grund zu gehen (da muss wohl mal ein/e Chemiker/in ran) und spiele weiter Russisch Roulette. Für den Fall der Fälle muss dann eben immer zusätzlich anderes Brot vorhanden sein.
Irisches Sodabrot
Zutaten (alles bio)
- 200 g Dinkel, fein gemahlen
- 150 g Weizen, fein gemahlen
- 100 g Hafer, fein gemaheln
- 3 g Salz (gut 1/2 Tl.)
- 4 g Natron (3/4 Tl.)
- ca. 350 ml Buttermilch
- Backofen auf 230°C vorheizen.
- Mehl mit Salz und Natron vermischen, Buttermilch mit einer Gabel grob einarbeiten.
- Teigmasse auf die Arbeitsfläche schütten und gut (aber kurz) durchkneten. Der Teig sollte gerade so fest sein, dass er sich ohne zu kleben zu einer Kugel formen lässt, die Kugel aber - auf die Arbeitsplatte gelegt - von allein flacher wird.
- Die Teigkugel auf ein gefettetes Backblech oder in eine runde gefettete und bemehlte Ton-/Brotbackform setzen (ich bevorzuge die Form, da bei mir frei auf dem Blech drapierte Brotteigkugeln die Angewohnheit haben, zu einem Fladenbrot zu mutieren). Teig kreuzweise mit einem sehr scharfen Messer ca. 1,5 - 2 cm einschneiden (ich schnitt etwa 2 cm tief und fand die Einschnitte beim fertigen Brot etwas zu heftig, allerdings war die Konsistenz des Brots trotzdem perfekt - nix bröckelte oder bröselte beim Schneiden, die Scheiben blieben allesamt intakt).
- Brot auf der untersten Schiene in den Backofen schieben, 15 min bei 230°C backen. Hitze auf 200°C reduzieren, weitere 30 min backen.
- Brot auf einem Rost auskühlen lassen.