Einen Mann wie Jamie muss man erst verdauen. Dachte ich. Da taucht plötzlich der Müller auf, aus dem Schatten des Matterhorns kommt er auf mich zugelaufen, what the fuck, meine Karosserie war auch schon in besserem Zustand, aber was will man machen, lieber nicht in den Rückspiegel schauen, und auf das Antiblockiersystem vertrauen. Der Müller hat den Genuss erfunden. Life is awesome. Ins Heimberg will er mich ausführen, ganz grosses Kino sei das, Wine and Dine vom Feinsten. Ich muss an Pretty Woman denken und an die Escargots, die schlüpferigen Scheisserchen, wenn das nur gut geht. Für Etepetete-Küche habe ich nicht viel übrig. Da greifen hungrige Tüpflischeisser nach den Sternen und verlieren sich in den Details, mehr Teller als Gericht, und satt wird man davon auch nicht, würde Ave Angus sagen. Alpine Dining Surprise Menu heisst das Konzept im Heimberg, ein Überraschungsei also, auch das noch. Nach jeder Komposition darf man entscheiden, ob man fortfährt mit den Vorspeisen, den Hauptgängen und den Desserts. Russisch Roulette mit Weinbegleitung, ein fatales Spiel. Die Geschmacksnerven liegen blank. Etwa, als die Wachtelbrust angeflogen kommt. How the fuck kann ein Vogel, der so kleine Eier legt, eine solche Brust haben, sage ich zum Müller. Lachs mit Laich der Spargel. Evolution der Sinnlichkeit. Ich werde richtig mutig. Und lege noch einen Gang zu. Spätestens beim Käsereigen ist der Appetit weg, aber die Lust umso grösser. Der Hanfkäse sei harmlos, versichert uns die Bedienung. Und serviert die Zugabe. Der Müller wirft sich die Haare aus dem Gesicht. Interpretationen der Birne. Die beste Version von Kernobst. Wein in der Birne. Die beste Version von uns. Das muss man erst verdauen. Damn.
Image: Taxi Hofer
