Sechs Jahre nach dem letzten Teil erschien der dritte Part der Action-geladenen Filmreihe „Rush Hour". Wer die Vorgängerfilme gesehen hat, wird wahrscheinlich bereits eine gute Vorstellung davon haben, was Teil 3 zu bieten hat: cool Martial-Arts-Kämpfe, Explosionen und jede Menge gefährliche Stunts. In der Besetzung erwarten uns erneut Jackie Chan und Chris Tucker; die beiden haben die Filme mit ihrem Humor und ihren Kampfkünsten zu einem echten Comedy-Klassiker gemacht. Den Trailer gibt es hier zu sehen: youtube.com
Im neuen Streifen werden Chief Inspector Lee (Jackie Chan) und James Carter (Chris Tucker) nach Parin geschickt, wo sie eine Bande chinesischer Krimineller schnappen sollen. Lee war zuvor für den Schutz eines Konsuls verantwortlich, der den Bandenleiter identifizieren kann, doch ein Anschlag kostet dem Mann fast sein Leben. Lee beschließt daraufhin den Attentäter zu verfolgen, was in einer dramatischen Verfolgungsjagd durch L.A. endet. Gemeinsam mit Carter reist er kurz darauf nach Frankreich, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Dass sich die zwei Cops in Paris nicht besonders gut machen, kann man sich vorstellen. Eine kurze Recherche der französischen Knigge bei de.france.fr/de hätte hier mit Sicherheit geholfen.
Rush Hour 3 lebt von seiner Situationskomik. Es ist daher kein Wunder, dass sich die Autoren des Films ein Land ausgesucht haben, das für seine guten Manieren und feine Gesellschaft weltbekannt ist. Carter und Lee stolpern also von einem Fauxpas zum nächsten. Während Lee dem Stereotyp entsprechend großen Wert auf Höflichkeit legt, ist Carter viel eher der Elefant im Glashaus. So bringt er sich immer wieder in Schwierigkeiten und muss dafür mehr als nur einmal Prügel einstecken. In diesem Teil darf sich Carter außerdem Hals über Kopf verlieben. Um seine Angebetete zu beeindrucken, nutzt Carter jedoch nicht nur seinen natürlichen „Charme", sondern gibt vor ein Spezialist im Spiel Baccarat zu sein. Leider wird relativ schnell klar, dass er die Regeln nicht verstanden hat. Wie auf baccarat.com.de so lesen ist, beruht das Spiel zwar auch auf dem Zufall, doch trotzdem sollte jeder Spieler wissen, welche Strategien und Wettsysteme hinter Baccarat stehen. Da hätte Carter wohl besser einmal einen Blick auf die Regeln werfen sollen.
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Der Film hält was er verspricht, denn wer die Vorgängerteile kennt, weiß genau worauf man sich einlässt. Der Streifen erfüllt zwar die Wünsche der Zuseher, vermisst aber etwas neue Würze. Die vorlauten Sprüche von Chris Tucker werden mit der Zeit etwas mühsam und auch die Actionstunts von Jackie Chan haben sich in den letzten 20 Jahren nicht sonderlich verändert. Die Szenerie in Frankreich gibt dem Film zwar eine zusätzliche Dynamik, es wurde jedoch nicht an kulturellen Klischees gespart. Angefangen wird damit, dass in unzähligen Einstellungen der Eifelturm im Hintergrund zu sehen ist. Dabei ist es fast vorhersehbar, dass sich der Endkampf auf dem berühmten Monument befinden würde. Hier könnte der Film etwas mehr Raffinesse vertragen. Einerseits ist es nicht notwendig, den Zusehern alle Informationen so vor die Nase zu halten, dass sie diese kaum noch übersehen können, andererseits ist der Eifelturm als bekanntester Sightseeing-Spot Frankreichs nicht gerade originell. Hier fragt man sich doch, warum die Autoren nicht etwas tiefer in die französische Kultur eingedrungen sind.
Trotzdem kann Rush Hour 3 mit vielen Lachern überzeugen. Auch wenn Carter immer mal wieder zum Störenfried wird, bekommt er jedes Mal eine gehorsame Abreibung und wird dabei fast kleinlaut. Auch die peinlich berührten Gesichtsausdrücke von Lee, die er beinahe die Hälfte des Films aufsetzen muss, bringen Zuseher zum Schmunzeln - hier kann man so richtig mitfühlen. Wer sich auf einen einfachen Film mit Unterhaltungsfaktor einstellt, wird also auch bei Rush Hour 3 nicht enttäuscht. Auch wenn die Story deutlich besser sein könnte und die Autoren mit den Klischees und Stereotypen etwas mehr sparen hätten können, garantiert ein Abend mit Rush Hour 3 ein paar Lacher - und ein paar peinliche Momente!