RUNNERSPEDIA – DER LÄUFER

Erstellt am 22. Oktober 2014 von Lehmann59a

Foto: Rike / pixelio.de

Erst wenn ein Läufer durchs Laufen geprägt ist, wenn es zu siner Lebenseinstellung wurde, und er sich von einer ganzen Generation vor ihm inspirieren lassen hat. Erst wenn ein Läufer nicht nur groß ist, sondern Größe hat, und jeden an seiner Faszination teilhaben lässt. Wenn er sich mit keiner Bestzeit zufrieden gibt und Denkweisen an den Tag legt, die neue Visionen schaffen. Erst wenn ein Läufer heute schon an das Training von (über)-morgen denkt. Dann ist er … DER LÄUFER.

Erstmal ein paar Anekdoten zum warmwerden

Der „Runners“-Fuhrschrank
Stabi-Schuh, Racers, Trainers, schnell wird klar – Der Läufer besitzt nicht nur ein Schuhpaar. Ein ganzes Heer, trifft es wohl besser. Egal ob Training, Wettkampf oder in der Freizeit. Sicher ist, der Läufer hat für alles den passenden Schuh. Selbst in der Schwimmhalte trägt er BadeAdiletten. Hauptsache Nike Free tragen!
Der Laufschuh ist des Läufers engster Freund. Deshalb darf er auch überall hin mit, auch außerhalb des Trainings. Deshalb ja auch Nike FREE. Free wie Freizeit, Wer was auf sich hält, trägt immer den Nike Free. Das zeigt anderen: „Oh muss ein Läufer sein“ (so zumindest ind er Theorie). Am Puls der Zeit
Der Läufer liebt neue Gadgets, na klar. Besonders toll findet er seine Pulsuhr. Die kann dann gerne auch mal ein paar Scheine mehr kosten. Mit integrierter Handgelenks-Pulsmessfunktion und Start/Stop Automatik versteht sich! Was sonst! Der Läufer liebt so etwas. Die eigenen Pulswerte der Trainingszonen kennt er im Schlaf auswenig, und wenn nicht: Hat er ja noch seine Pulsuhr. So lieb ist sie zu ihrem Herren. Allerdings ist auch klar, wer in dieser Beziehung die Hosen an hat. Sagt sie ihm doch sekündlich wo es lang geht. Gibt ihm den Takt vor und ermahnt ihn, wenn er mal wieder vom Weg abgekommen ist. Einziger bitterer Nachgeschmack: die Pulsuhr macht per Digitalanzeige schluss. Nicht mal ein Wort sagt sie vorher. Manchmal nimmt sie es mit der Batterie ganzschön ernst bzw. ganzschön low, im wahrsten Sinne des Wortes. GA1 forever
Genau, hauptsache GA1. Welch‘ ein tolles Training-s“instrument“. Man kann in aller Ruhe seiner Leidenschaft nachgehen und dennoch gleichzeitig höchst effizient seine Leistung auf ein neues Level katapultieren. GA1 geht immer. Sei es in der Grundlagenausdauerperiode in der Off-Season, zum Warmlaufen vor den Wettkämpfen oder zum Brötchenholen um die Ecke. Hin oder her: GA1 ist des Läufers alltäglicher Begleiter. Bloß keine Erkältung.
Mal ganz ehrlich. Jeder Läufer kennt das. Der nächste Wettkampf steht unmittelbar bevor: Man sitzt in den ÖFFis und setzt sich GENAU neben die Person, von den 28726 anderen, die offensichtlich krank ist. Okay jetzt bloß die Ruhe bewahren. Vorsichtig und unbemerkt die Jacke über Mund und Nasen ziehen, den Kopf – je nachdem auf welcher Seite “die Bedrohung” sitzt – exakt 32,12 Grad wegdrehen und an etwas anderes denken. Schnappatmung ist jetzt aktiviert! “Komm mir jetzt bloß nicht zu nahe…“ …”Hallo, geht’s noch? In diesen Momenten kann ein Läufer zum innerlichen Berserker und Gedankenmörder werden.

Der Läufer an sich

Der Läufer. Ohne kontinuierliches Training nennt man in meist auch Hobbyläufer. Was? Was hast du gesagt? Hobbyläufer?? Mache nie den Fehler und nenne einen Läufer so, wenn du nicht genau weißt, ob es ein Hobbyläufer oder ein ambitionierter Läufer ist, selbstbezeichnend natürlich. Eigentlich völlig egal? Nicht für ambitionierten Läufer. Für ihn ist das Laufen seine Religion, sein Trainingstagebuch ist seine Magma Charta.
Der deutsche Durchnittsläufer ist zwischen 18 und 85 Jahre, männlich und weiblich und hat meist eine überproportional große Sammlung an Laufutensilien. Richtig, Laufen ist die Volkssportart Nr. 1 in Deutschland. Zu mindestens wenn man den Statistiken glaubt.

Der Läufer und sein Training

Vorsicht: Das ist hochwissenschaftliches Performance-Sciene-Area, und so. Der Läufer nimmt sein Training sehr ernst. Neben dem reinen Lauftraining lassen sich im Wochenplan schnell einige Stunden an zusätzlichen Stabi,- Koordi- und Recom Einheiten aufsummieren. #hauptsacheInsidershortcuts Dementsprechend lassen sich die 4-Wände eines Läufer ziemlich gut so beschreiben. Im Flurbereich die Armada an Laufboots. Dann der Wohnbereich. Unter dem Fernsehtisch die blackroll und 4652 Lauf-Magazine. Im Bad ein müffiger Geruch: Über der Handtuchablage lässt der Brustgurt seine Düfte entfalten. Und na klar. Ein Laufmagazin. In der Küche – same shit. Müllkalender am Kühlschrank? Never! Hier gibt’s höchstens die nächsten Wettkampfdaten zu lesen. Besonders cool kommend: Ein Motivationsspruch als Magnet – “Oh ha, der meint es ernst”. Naja klar…

Der Läufer beim Wettkampf

Ein amüsantes Thema. Es gibt 3 Typen. Zuerst der Star. Er hat das Rennen schon gewonnen. Naja zumindest wenn es nach seinem inneren Kopfkino geht. Den Star erkennt man an der neoleuchtenen Bekleidung, lautstarken Flachwitzen zu anderen und nicht zu vergessen: Die Kompressionssocken. Hauptsache die sitzen. Und überhaupt, der Star weiß das er der Beste ist.
Dann gibt es den Autist. Ihn erkennt man woran? Eigentlich gar nicht. Der Star zieht ja die Aufmerksamkeit auf sich. Der Autist sagt nichts, abgeschottet von Kopfhörergetrommel. Man weiß noch nicht ganz genau, was in seinem Kopf vorgeht. Er sagt ja nichts. “Willer uns nun alle umbringen? ” .
Wäre da noch der Otto..-Normalläufer. Ihn braucht man eigentlich nicht näher beschreiben. Er holt halt seine Startunterlagen ab, erwärmt sich kurz, geht zum Startbereich und läuft los. Er ist eben Ottonormal. Sind wir das nicht eh alle ein bisschen? Voll normal ey!

Der Läufer und seine Ernährung

Siehe „Der Läufer und sein Training“. Der Läufer ist meist auch gleich noch selbsternannter Ernährungswissenchaftler,- und berater zugleich. Das Wissen um Ballasstoffe und die richtige Eiweißzufuhr ist ihm zu banal. Er beschäftigt sich mit Nitrat-Werten und ob denn das Getränk auch den richtigen osmotischen Druck besitzt. Gern empfielt er auch Freunden und Familie was sie essen sollten. Er ist ja ErnährungsBERATER, selbstbezeichnet zumindestens. Wenn es in die Wettkampfphase geht gibt es keine Kompromisse. Jetzt gleicht die Küche einem Labor. Alles minotiös abgewogen. 30g Eiweiß nach dem langen Lauf, 100g Hafer am Morgen, 2 G Natrium im Pre-reace Getränk. … Und der Nobelpreis für Ernährungswissen geht an… DEN LÄUFER. #nobelpreisfürErnährung?? #wirdwohlsosein

 Der Läufer und sein soziales Umfeld

Beziehungsstatus: kompliziert. Beide Parteien fühlen sich grundsätzlich missverstanden. Der Läufer eforschiert sich meist über, für ihn essentielle, für andere banales. „ Wie kann der jetzt so etwas futtern? Das hat null Nährstoffe“. Der Nich-Läufer (halb 7, Disse gerade zu gemacht noch ne Runde am Späti abgehangen und n’ Jogger vorbeikommend: „Guck dir den an..opfer. (gelächter) –  Der Läufer hingegen: „oh man.., Opfer(s).”
Letztentlich ist es egal , ob Läufer oder Nicht-Läufer. Denn stammen wir nicht alle vom Homo Sapiens ab? Also frei nach dem Motto: Leben und leben lassen.