Rundwanderweg 4 am Donnersberg – eine aussichtsreiche Sache

Von Aktivdurchdasleben @aktivddleben

Dauer: 3:23 Stunden (ohne Pausen), 5:25 Stunden (mit Pausen)
Länge: 15,7 km
Höhenmeter überwunden: ↗ 430 m ↘ 450 m
Durchschnitt: 5 km/h

Endlich mal wieder raus!

Mitte März ging es nach Dannenfels, wir wollten einen Rundwanderweg rund um den Donnersberg wandern.
Beide Mädchen waren dabei, die Winterzeit über haben wir wenig schöne Wandertouren gemacht. Sie freuten sich drauf.

Los geht diese Tour in Dannenfels. Der Ort liegt am Fuße des Donnersberges. Einen Parkplatz fanden wir an der Straße in unmittelbarer Nähe zum Landgasthof Pfalzblick.
Von dort geht es dann direkt gut los. Wir folgen der blauen 4 auf gelbem Untergrund. Zu Beginn tummeln sich noch allerhand andere Zahlen auf gelbem Grund. Das sollte sich aber bald ändern.

Wir gehen den Rundweg im Uhrzeigersinn, von der Donnersbergstraße biegen wir rechts ab, zu Beginn geht es einige Serpentinen hinauf. Wir hören Vögel zwitschern. Viele Vögel.
Und wir gehen scheinbar von einer grandiosen Aussicht zur nächsten. An manchen Aussichtspunkten stehen Sitzbänke, wir haben wirklich viel Freude.

Der Adlerbogen

Nach einem guten Kilometer und rund 100 Höhenmetern hinauf erreichen wir den Adlerbogen.

Wunderschön. Mit einem tollen Blick ins Land. Wir suchen einen Geocache, der hier versteckt sein soll. Trotz kleiner Klettereinlagen (natürlich nicht auf dem Bogen, sondern untenrum), finden wir ihn nicht. Na dann.

Es geht weiter, rechts hinauf.
Ein weiterer Geocache - diesmal werden wir fündig
Erstaunliche Gebilde kreuzen unseren Weg, bei dem ersten sind wir uns sicher, das ist ein Stier.

Er gehört zu 12 Skulpturen, die den Keltischen Skulpturenweg bilden. Dieser geht über 6 Kilometer von Steinbach (Keltendorf und Keltengarten) zum keltischen Donnersberg.
Weiter geht unser Weg durch den Wald über einen Waldweg.

Wir laufen über Schnee, Blätter und Eis bis zur Schutzhütte am Hirtenfels. Hier haben wir wieder eine grandiose Aussicht, die wir ein paar Minuten genießen.

Wir biegen danach nach links, und gehen schnurstracks weiter bergauf Richtung Donnersberg. Es kreuzt ein breiterer Wirtschaftsweg, wir laufen aber geradeaus, unseren Weg mit der 4 weiter. Mittlerweile ist er richtig und ununterbrochen vereist und mit Schnee bedeckt. Unterwegs eine weitere der Statuen des Skulpturenwegs. Diesmal können wir nicht so ganz ausmachen, was sie darstellen soll.

Lehrstunde

Angekommen auf dem Donnersberg entdecken wir eine weitere Statue, es ist die Epona, die keltische Fruchtbarkeitsgöttin und römische Göttin der Pferde. Die war interessant dargestellt. Sie wurde in der Antike bis hin zur Spätantike im ganzen keltischen Raum verehrt. Was wir wieder lernen - wie immer, Wandern macht schlau

Der Ludwigsturm mit seinen 142 Treppenstufen wird erklommen, nach dem guten Kinderpunsch vom Lädchen davor. Der hat sogar richtig gut geschmeckt, obwohl jetzt nicht mehr die Zeit der Punsche oder Glühweine ist. Oben auf dem Turm war es dann fürchterlich kalt, es zog wie Hechtsuppe (warum heißt das eigentlich so?) und die Finger wurden ratz fatz kalt.

Ein paar Fotos später gingen wir die Treppen wieder hinab, bei Gegenverkehr im „Treppenhaus" mussten wir uns ganz schön quetschen.

Die Grundssteinlegung des Turmes war schon im Jahr 1842, gebaut wurde er aber erst 1864. Von einem Info-Blatt am kleinen Lädchen vor dem Turm erfuhren wir, dass König Ludwig II. die „Allerhöchste Genehmigung" erteilte, den Turm nach ihm zu benennen. Es strömten wohl 5.000 Menschen zur Einweihungsparty

Wir wanderten unserer weiter Richtung Königsstuhl und liefen hier das einzige Mal auf der wirklich gut beschilderten Tour falsch. Aber nun - ein paar Meter mehr machen nichts.
Der Königsstuhl ist mit 686,5 Metern der höchste Punkt auf dem Donnersberg. Quasi ein Felsklumpen, den wir hochkletterten und eine schöne Aussicht genossen.

Wo sind die Vögel?

Der weitere breite Weg bis zum Rastplatz Krummkehr war komisch zwitscherfrei. Wir hörten keinen einzigen Vogel mehr schreien in dieser Gegend. Das hat uns irgendwie nicht gefallen, aber wird seinen Grund gehabt haben. Wir machten hier am „ Fressplatz" ein wenig Pause, aßen ein paar Äpfel und Bananen - keine Kekse und auch nichts Süßes, schließlich befanden wir uns noch in der Fastenzeit. Das sollte sich ein wenig später rächen...

Abgebogen nach rechts ging es einen landschaftlich interessanten Weg hinab. Links von uns ein Bach, viele Frühblüher sehen wir im Uferbereich. Wir sehen Totholz, in dem sich viel Getier regt, die Bäume haben allesamt dicke Knospen, der Frühling zeigt sich. Wir sehen aber auch viel Schlamm im unteren Bereich der Bäume und Sträucher rechts von uns. Wir können uns das erst nicht erklären, geht doch dahinter ein Berg hinauf. Gab es von oben eine Schlamm-Lawine? Oder war das Wasser so hoch? Später glauben wir die Antwort gefunden zu haben. Der Graben scheint durch eine Maschine sauber „gefräst" worden zu sein. Und diese hat vermutlich den Schlamm nach oben herausgespuckt. Wahrscheinlich ist es wichtig, dass der Graben erhalten beibt und die später folgenden Fischteiche mit Wasser füttert. Für uns hört sich as plausibel an Wer etwas anderes weiß, ist gern eingeladen, uns das zu schildern.

Es geht weiter nahezu geradeaus, leicht bergab, wir kommen an einigen älteren Fischteichen vorbei, es folgen Neuere. Angelangt am Mordkammerhof, einem Teil von Rockenhausen-Marienthal, bewundern wir den liebevoll angelegten und dekorierten Garten und die dicken Fische im Gartenteich. Für die Vöglein hängt ein schönes Futterhaus am Stall - und die kleinen Meislein sind froh darüber. Wir beobachten ein wenig das Treiben, erfreuen uns an dem schönen Garten und gehen dann weiter. Wir streifen Marienthal, haben noch einmal eine tolle Weitsicht, z.B. auf Ruppertsecken. Dieses ist das höchst gelegene Dorf der Pfalz, laut Wikipedia 498,5 Meter hoch.

Langwelig...

Wir biegen rechts ab und wandern nun auf einem in unseren Augen weniger attraktiven Teil des Rundweges. Sehr viele Baumstämme liegen am Wegserand. Neben uns in einiger Entfernung immer die L386. Der Weg ist langweilig. Sehr langweilig.

Es geht leicht bergauf, zum Teil laufen wir auf Schotter, der Wald rechts neben uns ist urwüchsig. Wir erfreuen uns an dem erwachenenden Frühling, aber das macht den Weg irgendwie nicht interessanter. Wir kommen an einer Quelle vorbei, aus einem Wasserhahn läuft das Wasser in einen Trog. Dieser ist aber kaputt, somit läuft das Wasser auf den Weg.

Endlich sehen wir die Häuser von Bastenhaus.

Dort dann rächte sich das wenige Essen an der Krummkehr mit voller Wucht. Nach ein paar Metern Straße mussten wir einen Not-Halt einlegen, denn ich war am Verhungern
Bei den Radfahrern ennt man sowas Hungerast...

Die Mondviole

Ein süßes Getränkes, ein letztes Stück Wander-Banane und was noch so an Resten da war wurde mir zur Verfügung gestellt - vermutlich sah ich besorgniserregend aus. Das Getränk half aber sehr schnell und wir konnten weiter gehen. Wir bogen links von der Straße ab und gehen weiter um den Donnersberg herum in Richtung Dannenfels zurück.

Und dann sahen wir sie. Weiße „Blätter", überall sind sie. Wir sind überwältigt von der Vielzahl. Später lesen wir, dass es sich bei dem Gewächs um die Mondviole, auch Silberblatt handelt. Es wird hier geschützt im Naturwaldreservat Eschdell. Hier wird der Wald sich selbst überlassen und viele bedrohte Tierarten finden Unterschlupf. So sah der Wald auch aus. Interessant und abwechslungseich. Ein Schluchtwald ist es, belehrt uns eine Informations-Tafel.

Ein paar Minuten später sehen wir rechts von uns erste Hausdächer, wir kommen langsam wieder nach Dannenfes.

Der Ort streckt sich lang am Fuße des Donnersberges, somit laufen wir noch eine ganze Weile. Vorbei an der Ruine Tannenfels, wir streifen das Kloster Gethsemani, sehen aber nicht wirklich etwas davon und sind dann irgendwann wieder am Parkplatz.

Der Hunger war wieder da (war er überhaupt weg?) - zum Glück stehen wir direkt am Landgasthof Pfalzblick.

Bewertung

Insgesamt eine schöne Tour, der Donnersberg mit seinen fantastischen Aussichten ist wirklich eine Wanderung wert. Schauen wir über den unattraktiven Teil neben der L386 drüberweg, ist er sehr zu empfehlen.

Schwierigkeit: 2,5 (Ausdauer vonnöten)
Wetterabhängigkeit: 1 (bei jedem Wetter begehbar, mit Wanderschuhen)
Kindertauglichkeit: 2 (Ausdauer erforderlich)
welche Fitness ist nötig: 2,5 (Ausdauer erforderlich, Trittsicherheit)
Zeitintensität: 3,23 Stunden ohne Pausen
Einkehrmöglichkeiten:
in Dannenfels: Landgasthof Pfalzblick, Cafe Anno dazumalauf dem Donnersberg: ein Kiosk, Donnersberger Waldhaus,
unterwegs: Bastenhaus Hotel&Restaurant

Hier noch ein paar Impessionen: