Rumänische Ex-Ministerin Udrea fleht um Asyl in Costa Rica

Von Nu
Elena Udrea, Ex-Ministerin unter dem ehemaligen Staatspräsidenten Basescu, wurde 2017 wegen Bestechung zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie gingen gegen dieses Urteil in Berufung, vor kurzem bestätigte aber das Berufungsgericht die Haftstrafe. Im Februar 2018 setzte sich Udrea in weiser Voraussicht nach Costa Rica ab. Die rumänische Polizei will sie jetzt mit einem europäischen Haftbefehl suchen und verhaften lassen.
Die costaricanischen Behörden haben bestätigt, dass Udrea im Februar einen Antrag auf Anerkennung als Flüchtling gestellt hat. Nach bisherigem Sachstand ist das Anerkennungsverfahren in Costa Rica immer noch anhängig. Costa Rica und Madagaskar sind die Sehnsuchtsorte rumänischer Flüchtlinge dieser Kategorie, denn mit diesen Ländern hat Rumänien kein Auslieferungsabkommen. Nach Madagaskar hat sich der ehemalige Oberbürgermeister von Konstanza geflüchtet.
Für viele Rumänen sieht das nach einem Luxusurlaub in exotischen Ländern aus. Udrea lamentiert allerdings aus Costa Rica:
"Wer denkt, das Costa Rica ein Land der dritten Welt ist, der muss wissen, dass man sich hier nicht dasselbe erlauben kann wie in Rumänien, es ist sehr schwer ein Haus oder Auto zu kaufen, die Nahrungsmittel kosten im Supermarkt drei- bis viermal so viel wie in Rumänien".
Die spanische Zeitung "La Vanguardia" schreibt, dass die öffentliche Meinung in Rumänien, Rechtsexperten und Behörden mit einem gewissen Entsetzen auf die Flucht dieser Politiker reagieren und nicht verheimlichen, dass sie ein schlechtes Beispiel auch für andere sein könnten.