Entsprechend einer Ankündigung des französischen Innenministers Claude Gueant aus Anlass eines Treffens mit seinem rumänischen Amtskollegen, Traian Igaş, wird Rumänien Frankreich bei der Verbrechensbekämpfung durch Entsendung von Richtern und Polizisten unterstützen. Diese sollen überwiegend in Paris eingesetzt werden und bei der Aufklärung von Delikten, die von rumänischen Staatsangehörigen in Frankreich begangen werden, der französischen Polizei zur Hand gehen.
Der französische Innenminister bezeichnete dies als einen wichtigen Schritt in der Verbrechensbekämpfung, da es in Frankreich eine hohe Anzahl an strafbaren Taten gebe, die von Rumänen begangen würden. Er ist auch der Ansicht, dass in der gegenwärtigen Situation die Vergehen der Rumänen das Bild dieses Landes in Frankreich negativ beeinträchtige und damit die traditionell guten Beziehungen zwischen den Ländern leiden. Die Kriminalität der Rumänen in Frankreich sei deswegen besonders belastend, weil mehr als 50% der Straftaten von Jugendlichen und Kindern begangen würden, die von kriminellen Banden geleitet würden.
So werden ab Mai 11 weitere rumänische Polizisten - einige befinden sich bereits seit einiger Zeit in Frankreich - in Paris die französische Polizei unterstützen. Im zweiten Schritt sollen auch rumänische Richter entsandt werden, um dem Einsatz der Polizei mehr Gewicht geben zu können. Die Arbeit einer bereits früher gegründeten gemischt besetzten Gruppe zur sozialen Integration von rumänischen Kindern hat sich laut Gueant sehr gut bewährt. Rumänien habe bei der sozialen Integration der Kinder große Fortschritte gemacht und er sei überzeugt, dass diese Zusammenarbeit noch mehr Früchte tragen werde.
Nach den Verstimmungen der letzten Monate zwischen den Politikern der beiden Länder bot Gueant jetzt Rumänien Unterstützung beim Schengen-Beitritt an. Eine kleine Bedingung hat er dabei: Rumänien soll akzeptieren, dass seine Polizisten von Experten aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien im Beriche der Grenz- und Luftverkehrskontrolle weitergebildet würden.
Endlich mal etwas anderes zum populistischen "Rumänen raus"-Gezeter! Verstärkte Zusammenarbeit und Koordination bringt viel mehr als Abgrenzung und gegenseitige Schuldzuweisungen. Dies ist der Weg, auf dem man Europa sicherer machen könnte.