Ruine Rodenstein

Eine Ruine im Wald bei Fränkisch-Crumbach ist sagenumwoben. Was es mit den Rodensteinern auf sich hat und was es dort zu sehen gibt? Finden wir es heraus.

Um zur Ruine Rodenstein zu gelangen muss man die „Zivilisation" hinter sich lassen, sie liegt auf ca. 322 Meter Höhe in einem kleinen Seitental der Gersprenz. Fränkisch-Crumbach liegt 2,7 km und Reichelsheim 3,5 km entfernt.

Es geht also mitten in den Wald.

Du kannst hierher bequem mit dem Auto fahren, aber natürlich auch eine schöne Wanderung unternehmen. Kann ich Dir empfehlen, die Wälder sind wirklich schön und auf dem Weg, gerade von Nonrod ausgehend, bieten sich viele Ausblicke über den Odenwald.

Mich führt mein Weg durch eine „urige" Landschaft, es ist wirklich schön.

Ruine Rodenstein Ruine Rodenstein

Bald sehe ich im Tal den Gasthof bei der Ruine, dort also liegt mein heutiges Ziel.

Die Burg Rodenstein wurde von den Herren von Crumbach und Rodenstein um 1240 als Trutzburg gegen das Schloss Reichenberg, welches man von hier aussehen kann, erbaut.

Nehme an, es wurde ein Stück Wald gerodet, was ja auch zum Namen passt.

Aus den Herren von Crumbach wurden die „Rodensteiner".

In einer Tafel kann man erkennen, wie die Anlage wohl um 1630 ausgesehen haben mag. Eine typische Hangburg, durch Erbteilungen in vielfältiger Art und Weise um- und ausgebaut.

Davon ist heute allerdings nur noch wenig zu sehen.

Ruine Rodenstein

Zunächst geht es durch ein Tor in die Vorburg.

Überall sind noch Reste der einstigen Mauern zu erkennen, in die Ferne schweift der Blick hinüber zu Schloss Reichenberg - welches ebenfalls nicht mehr vollständig erhalten geblieben ist. Dazu ein anderes Mal mehr.

Rechts ist der Rest eines hohen Turms zu erkennen, es handelte sich um den „Mühlturm". Dieser trug früher wohl eine Fachwerkhaube. Ob es in diesem Turm tatsächlich eine Mühle gab, konnte bisher nicht vollständig erforscht werden.

Gleich gegenüber führt der Weg in die Kernburg. Der Kern der Anlage stellt einen rechteckigen Bau mit abgerundeten Ecken dar. Gut zu erkennen sind noch die Reste des ehemaligen Palas.

Ruine Rodenstein Ruine Rodenstein

Geschützt war die ganze Anlage mit einer Schildmauer, mehrere Türme dienten als Wache. Genützt hat es scheinbar nichts.

Heute ist die Anlage eine interessante Ruine und ein beliebtes Ziel für Wanderer.

Um 1346 verkaufte Erkenger von Rodenstein seine Burghälfte an Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen, 1433 fielen weitere Anteile an die Grafen.

Als 1479 die Grafen von Katzenelnbogen im Mannesstand ausstarben, fiel der Besitz an die Landgrafen von Hessen (-Darmstadt). Die Burg wurde aber weiter von den Rodensteinern als Stammsitz genutzt.

Wechselvolle Zeiten, wie so oft bei Burgen und Schlössern zu jener Zeit.

Ruine Rodenstein

In der Zeit des 30jährigen Krieges scheint die Burg noch intakt gewesen zu sein, Valentin Wagner fertigte 1634 eine Skizze, welche die Burg Rodenstein noch in voller Pracht zeigt. Ein Jahr später starb Adam von Rodenstein mit seiner gesamten Familie an der Pest, die Burg blieb von da an unbewohnt.

Der Verfall zur Ruine begann.

1671 starb Georg Friedrich von Rodenstein als letzter männlicher Vertreter der Familie.

Wie es meist war, wurde die Ruine als Steinbruch genutzt und heute finden wir nur noch die Reste, welche die Zeiten überdauert haben.

Ruine Rodenstein Ruine Rodenstein

Die Landgrafen von Hesen-Darmstadt verteilten die Besitztümer an verdiente Hofbeamte, so kam die Familie von Gemmingen und die Familie von Pretlack in Besitztümer. 1802 verkaufte die Familie von Pretlack ihren Anteil an die Freiherren von Gemmingen-Hornberg, welche auch heute noch im Besitz derer sind.

Was aber hat es mit der erwähnten Sage auf sich?
Ruine Rodenstein Ruine Rodenstein

Hierbei handelt es sich um die Sage vom Rodensteiner.

Dieser soll verflucht worden sein, bei einem drohenden Krieg aus seinem Grab zu steigen und die Leute zu warnen. Das Geisterheer der Rodensteiner braust dann durch die Lüfte vom Schnellerts (Ruine der Burg Schnellerts) zur Burg Rodenstein.

Wenn der Krieg um ist, zieht das Geisterheer wieder zurück.

Die Burg Schnellerts habe ich bereits in einem Artikel vorgestellt.

Nachweislich gibt es die Sage seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert.

Es gibt viele Bauern aus der Umgebung die in früheren Zeiten Zeuge dieses Geisterzuges geworden sind. Der Graf von Erbach ließ diese Aussagen in Akten publizieren (1742-1748). In den folgenden Jahren wurde die Sage in ganz Deutschland bekannt.

Der Ritter Hans III. von Rodenstein, ein kriegslüsterner Mann, ist trotz bitten seiner schwangeren Frau in die Schlacht gezogen. Die Frau starb bei der Geburt ihres Sohnes und verfluchte ihren Mann, immer bei einer kommenden Schlacht (noch im Tod) in den Krieg ziehen zu müssen.

Ruine Rodenstein Ruine Rodenstein

Schon interessant.

Die Burg Rodenstein oder was davon übrig ist, ist also einen Ausflug wert. Mir jedenfalls hat es gefallen.

Dir auch?

Es grüßt Dich

Björn :)

Ruine Rodenstein

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