Das Wochenende ist schon wieder vorbei und wir haben uns erfolgreich dem Montag gestellt.
Was für eine Qual, diese Montage. Wenn das gnadenlose Schellen des Weckers einen aus dem Tiefschlaf reisst, obwohl man noch eine gefühlte Ewigkeit hätte weiter schlafen können. Vor allem wenn man am Wochenende die Schulbank gedrückt hat.
Ja, ihr lest richtig! Samstags und Sonntags von 9 bis 16 Uhr und als ihr euch schon seelisch auf einen gemütlichen Ausklang des Wochenende eingestellt habt, haben wir am Sonntag um 16.30 Uhr das Wochenende willkommen geheißen. Tom und ich waren nämlich in der Segelschule.
Die Aufmerksamen unter euch sollten jetzt stutzig geworden sein, segeln? In Köln? Nein, nicht auf dem Bleibtreusee zwischen den Nackerten – wir waren theoretisch an Board. Vor gut einem Jahr haben wir angefangen, mit dem Sportbootführerschein See. Haben uns durch die rund 360 Fragen gekämpft, bis die Balken gekracht haben, sind im Hafen Rettungsmanöver gefahren, haben an- und abgelegt, Bojen und Taue geworfen und haben sogar den Rhein, zwischen all den Ausflugsdampfern, gekreuzt. Endlich wusste ich woher Kapitän Iglo seine Lachfältchen her hat!
Mein Grinsen, als ich endlich den Hafen verlassen und das 3km/h Schild hinter mir lassen, den Gashebel bis zum Anschlag umlegen durfte – woraufhin mein nicht unbedingt schmächtig gebauter Bötchenfahrlehrer Heinz einen Schritt nach hinten strauchelte – konnte man bis op de schäl Sick, wo de Sonn opjeiht, strahlen sehen. War das ein Fest und eine Entschädigung für die vielen Stunden Kopfzerbrechen, Verzweiflung und Frust!
Und jetzt geht wieder alles von vorne los, denn der SBF See war gerade Mal der erste Streich.
Weiter geht's nämlich mit dem Sportküstenschiffer-Schein. Mit einem läppischen 450 Fragen-Fragenkatalog rund um Seerecht, Seemannschaft, Naturschutz, Lichterführung und so weiter und so fort, 12 Prüfungsbögen à 15 Fragen navigieren, koppeln, anschließen und Besteck versetzen warten nur darauf gelernt zu werden um einigermaßen auf die 3 stündige theoretische Prüfung vorbereitet zu sein.
Da ist er wieder, der Schatten, die Gewitterwolken mit Blitz, Donner und Paukenschlag. Und immer wenn man meint, dass es am schlimmsten sei, was hilft dann am besten?
Richtig – endlich ankern und ein gutes Essen!
Rührei mit Nordseekrabben und Speck – dazu: Feldsalat
Rezept für 2 bis 3:
5 frische Eier
100g geräucherter, magerer Speck
150g Nordsee Krabben
1 Schalotte
halber Bund frischer Dill und Schnittlauch
Pfeffer, Salz
1 Priese Cayenne
1 Zitrone
kräftiges Graubrot mit ner knackigen Kruste
1 Avocado
2El zitronen Mayo
150g frischer Feldsalat
3El griechischer Joghurt
4El Gurkenwasser
eine Priese Zucker
wenig Butter
Kresse zum Garnieren
Eier in Gefäß schlagen und kräftig verkleppern.
Speck sehr fein würfeln und in einer Pfanne kross, aber nicht zu braun werden lassen, ausbraten. In der Zwischenzeit Schalotte schälen, ebenfalls fein würfeln. Zwiebeln mit zum Speck geben und glasig dünsten. Pfanne von der Hitze nehmen.
Eier mit Salz, Pfeffer einer Priese Cayenne würzen. Zitrone und Kräuter waschen, alles gut abtrocknen. Wenig Zitronen Schale abreiben und zum Ei geben. Dill fein hacken ebenfalls dem Ei zugeben. Eimasse erneut verkleppern bis eine homogene Masse entstanden ist.
Jetzt erstmal mit dem Salat weiter machen. Feldsalat gründlich in kaltem Wasser waschen, Wurzeln, braune Blätter entfernen. Salat gut abtropfen lassen.
In einer Schüssel den Joghurt mit Gurkenwasser, Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitrone abschmecken.Schnittlauch in feine Röllchen schneiden unter die Sauce heben und ziehen lassen.
Brot in ca. 5cm starke Scheiben schneiden, mit wenig Mayo bestreichen.
Avocado schälen, halbieren, Kern entfernen, in Scheiben schneiden, mit Zitrone beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Brot mit Avocadoscheiben belegen.
Jetzt geht's wieder mit dem Ei weiter. Die Pfanne mit Speck und Zwiebeln erhitzen, wenig frische Butter hinzugeben. Sobald die Pfanne heiß ist, die Eimasse erneut verkleppern und in die heiße Pfanne gießen. Ei ganz kurz stocken lassen, dann die Nordseekrabben gleichmäßig in der Pfanne verteilen. Das Ei langsam ausbraten lassen, dabei möglichst wenig wenden und aufpassen, dass es nicht trocken wird. Ei Abschmecken.
Salat schnell fertig machen.
Das heiße Rührei auf das bereits vorbereitete Brot anrichten, mit Kresse garnieren und mit dem Salat sofort servieren.
Und fertig ist des Seemanns-Schmaus, das lässt verschwinden schlechte Laune wie im Saus!