Ruhig bleiben, Hoeness: Kein Schuldenschnitt für spanische Fussball-Clubs

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“Die Blütezeit des soliden deutschen Fussballs beginnt” … und ewig grüsst das Murmeltier.

“Es werden keine Schulden erlassen! Auf dem Stundenplan der Regierung steht keine einzige Massnahme, um den Fussball-Clubs finanzielle Hilfen zu gewähren.” – Spaniens Sportminister Miguel Cardenal lässt keinen Zweifel offen: Die Gerüchte um einen Schuldenschnitt sind eben das: Gerüchte ohne jedes Fundament. Barcelona und Real Madrid, die einzigen beiden Verein, die ihr Bilanzdefizit problemlos sofort ausgleichen könnten, betrifft das ohnedies nicht. Doch viele andere Vereinspräsidenten werden ihre gerade aufkeimenden Hoffnungen nun begraben müssen. In München schwillt hoffentlich der hochrote Kopf auch gleich wieder ab …

Einmal im Vierteljahr predigt Uli Hoeness, dass die Blütezeit des Bundesliga jetzt bald anbreche, wenn Scheichs aussterben und niemand mehr “unfaire finanzielle Hilfen” bekommt. Er wird alt werden müssen wie Methusalem, um das noch zu erleben, doch kann er sich jetzt jedenfalls freuen, dass der spanische Staat seinen Profi-Clubs nicht finanziell unter die Arme greifen wird. Wahrscheinlich kommt dann morgen die nächste Ansage der “Blütezeit der Bundesliga” – und ewig grüsst das Murmeltier.

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Miguel Cardenal: “Keinerlei finanzielle Hilfen für die Fussball-Vereine – in keiner Form.”

Miguel Cardenal jedenfalls ist durchaus bereit, den Vereinen bei der Organisation zu helfen, wie er versichert, Geld gebe es aber keins, in keiner Form, auch nicht als Steuerverzicht. Die Clubs werden die 752 Millionen Euro, die alle zusammen dem Finanzamt zum 1. Januar schuldig waren, also selbst zahlen müssen. Barcelona und Real Madrid schulden keinen Cent, doch nicht wenige bekannte Namen findet man auf der Schuldnerliste. Allerdings ist das keine wirkliche News. In Spanien müssen die Clubs Konzernbilanzen erstellen und damit alles offenlegen, was auch nur irgendwie mit dem Verein zu tun hat. In Deutschland existiert diese Pflicht noch nicht, was aber dringend erforderlich wäre, um endlich Transparenz herzustellen.

Wäre das früher passiert, hätte auch ein Magath nach Dienstantritt bei Schalke 04 nicht so erstaunt geschaut, als man ihm am Ende doch die Wahrheit über die tatsächliche Lage der verwinkelten Club-Firmenstruktur sagen musste. Der “solide deutsche Fussball”, den Hoeness so gerne als Musterbeispiel hinstellt, hat so viele faule Stellen wie überall anders, nur verkauft sich das nicht so gut.

Dieses Video ist dringend zum sofortigen Verzehr empfohlen – ausser Señor Hoeness. Der muss sich das nicht antun, denn er kennt die Situation genau und lügt bewusst. Alle paar Wochen mit schöner Regelmässigkeit.


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