Ich vergrabe meine Nase tief in seinem Fell und stelle fest, dass Ruffi nicht wirklich angenehm riechen würde für Menschen, die keinerlei Verbindung zu ihm haben. Ruffi ist ganz platt und hat die besten Tage ganz eindeutig schon hinter sich. Doch wenn ich mich ins Bett lege und mal wieder vor Unvermögen nicht weiß wo oben oder unten ist, erdet er mich.
Es ist ein interessantes Phänomen. Kaum berühre ich sein hageres, dezimiertes Fell, gleitet meine Nase schon tief in seinen Stoff und ist betört von dem beruhigenden, mich auf den Boden der Tatsachen herunterholenden Duft, der mir zeigt, wo mein Zuhause ist.
Kurz wehrt sich mein erwachsener, intellektuell geschulter und fundierter Geist dagegen mein Wohlbefinden und Schlafvermögen in die „Hände“ eines Ruffi zu legen, doch ich kann nicht anders. Es kann schon sein, dass ich zuviel in sein wunderbar zärtliches Antlitz interpretiere, mir sein devotes nonverbales Angebot meinen Kopf auf seinem Rücken zu platzieren zuviel bedeutet, doch ich kann nicht anders, lasse meine Seele baumeln und kuschle mich in Ruffis ausgefranztes, abgewetztes aber unendlich liebenswertes Fell.
Ich hole tief Luft, schalte das Licht aus und spüre, wie meine Sinne augenblicklich ins Land der Träume wandern wollen. Oder zumindest kurz davor.
Mit meinem Neffen treffe ich mich öfter an dem Baum vor der Brücke, die man passieren muss, um ins Traumland gehen zu können. Ich merke, wie Ruffi mich an die geistige Hand nimmt, Nikolas anlächelt und wie wir zu dritt über die Brücke tanzen.
Auf ins Traumland.
Ruffi, mein heißgeliebter Schatz, auch wenn du stinkst und nicht mehr wirklich ansehnlich bist, was wäre mein Schlaf ohne dich? Ich knutsch dich, mein zuckersüßer Teddy-Hund.