Die Weinregion Rueda liegt in Kastilien-Léon, weniger als 100 km von der Grenze Portugals entfernt. Im Westen grenzt sie an die Rotwein-Region Toro, im Norden wird sie vom Duero, im Osten vom Fluss Eresma begrenzt. Das Klima in der Rueda ist kontinental geprägt, die Winter sind kalt, die Sommer hingegen heiß und trocken. Die Region ist von ihrer bewegten Geschichte geprägt. Das Land südlich des Duero war von den Mauren besetzt, die bei ihrer Vertreibung verbrannte Erde hinterließen. Nach ihrem Abzug war hier ein Überleben kaum möglich, so dass fast die gesamte Bevölkerung abwanderte. Rund hundert Jahre lang war die Rueda fast unbesiedelt.
Noch heute ist es eine dünn besiedelte, landwirtschaftlich geprägte Region. Wie überall in Kastilien-Léon zeugen die mächtigen Burgen von der bewegten Vergangenheit. Aber gerade dieser ist es zu verdanken, dass die Rueda heute eine der großen Weißweinregionen Spaniens ist. In der Zeit, als Rueda nicht besiedelt war, siedelte sich hier eine wilde Rebe an, deren Weine sehr oxidationsempfindlich waren und sich für den Soleradausbau eigneten. So begann die Erfolgsstory der Verdejo. Der unglaubliche Erfolg der Rueda-Weine wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch die Reblausinvasion jäh beendet. Während man in Rueda neu anpflanzte übernahm Sherry das Marktsegment. Erst in den siebziger Jahren erholte sich Rueda wieder. Heute erlebt die Verdejo, durch den Einsatz moderner Methoden einen Siegeszug. Der weiße Verdejo ist relativ aromatisch und zeigt im Geschmack Anklänge an einen deutschen Riesling.