Rückwärtslaufen – Training für Geist und Körper

Von Mygoalteam @mygoalteam

Für den Sonntag, 15. April 2012 haben Mitglieder der MyGoal Community und Freunde aus dem Social Web zum Retro Running Day aufgerufen. Wir unterstützen den dezentralen Mottolauf: 1. weil es Spaß macht und 2. weil Rückwärtslaufen sogar trainingsmethodisch interessant ist.

Wenn in deinem Trainingsplan mal wieder Lauf-ABC steht oder du dein Lauftraining im Marathon und Triathlon einfach mal ganz anders gestalten möchtest, dann lauf doch ein paar Meter rückwärts. Das fühlt sich im ersten Moment vielleicht eigenartig an und sieht komisch aus, aber Rückwärtslaufen ist ein tolles Training für die Koordination, Gleichgewicht und Haltung. Schau halt vorher, dass hinter dir keine Laterne steht

Der Retro Running Day ist ein dezentraler Mottolauf von Facebook-Freunden und Twitter-Nutzern. Außer am 15. April 2012 passt Rückwärtslaufen jederzeit in deinen Marathon oder Triathlon Trainingsplan.

Als Pionier des Rückwärtslaufens gilt der Franzose Christian Grollé, der sich seit 1978 mit dieser Laufart beschäftigt. Rückwärtslaufen ist eine besondere Körpererfahrung, die Ausgleich und Abwechslung für Muskulatur, Gelenke und Gehirn bedeutet. Durch den umgedrehten Bewegungsablauf, wird vor allem die rechte Gehirnhälfte aktiviert. Du schärfst also deine Sinne und verbesserst dein Körpergefühl. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit beim Laufen und den Fakt, dass beide Gehirnhälften arbeiten, verbessert sich die Gehirndurchblutung. Es bilden sich neue Verbindungen einzelner Gehirnzellen untereinander, die sogenannte Synapsenbildung. Das hilft übrigens, degenerativen Erkrankungen im Alter wie z.B. Alzheimer vorzubeugen. Muskuläre Dysbalancen können reduziert oder vermieden werden, denn das Rückwärtslaufen beansprucht diejenige Muskulatur mehr, die beim normalen Laufen zu wenig aktiviert wird.

Was du beim Rückwärtslaufen beachten solltest

Ein Sportplatz mit Stadionrunde ist ideal. Solltest du so etwas in deiner unmittelbaren Nähe nicht finden, dann suche dir eine Strecke, die flach und frei von Hindernissen ist. Gib deinem Gehirn und Körper die Möglichkeit, sich an die Bewegung zu gewöhnen. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit, ermüden dein Geist und Körper schneller. Damit du nicht über deine eigenen Füße stolperst, beginne langsam und mit wenigen Metern. Oder versuche einzelne Übungen aus dem Lauf-ABC rückwärts zu absolvieren. Schaue abwechselnd über die linke und rechte Schulter und versuche möglichst aufrecht und dynamisch zu laufen. Trainierst du mit Freunden, könnt ihr abwechselnd rückwärts laufen. Der Andere läuft vorwärts und kann so auch den Weg beschreiben.

Wichtiger Hinweis, schütze dich vor Überbelastung und Verletzung! Schon eine Stadionrunde rückwärts wirst du am Abend deutlich spüren. Also, wie immer gilt: Keine Heldentaten und komm gesund ins Ziel!

Zusammenfassend die positiven Aspekte des Retrorunnings:

  • verbessert Koordination, Gleichgewicht und Körperhaltung,
  • regt die rechte Gehirnhälfte an,
  • fördert die Konzentration,
  • Körper ist aufrechter (Wirbelsäule, Schwerpunkt),
  • andere Muskeln werden beansprucht und damit gestärkt,
  • entwickelt ein besseres Körpergefühl, bessere Laufökonomie,
  • Laufschuhe werden gleichmäßiger abgenutzt,
  • angenehm und lustig zu zweit.

Christian Grollé: “Rückwärtsbewegungen stellen eine der größten physiologischen, psychologischen, sportlichen, spirituellen und soziologischen Revolutionen im menschlichen Abenteuer dar.” Rückwärtslaufen ist also eine Bereicherung für jeden Trainingsplan und gut zur Vorbereitung auf einen Marathon oder Triathlon.

Links

  • Retro Running Day bei Facebook
  • Weitere Informationen zum Rückwärtslaufen bei Retrorunning.at