Rückenstress Teil 2

Rückenstress Teil 2Tag der Reparatur. Ich fing schon an, schlechte Laune zu kriegen, weil ich so bequem saß im Schieberollstuhl. Mein Sohn war schon Zuhause, gut. Weil der Mitarbeiter des Sanitätshauses fast eine Stunde zu früh da war. Er rief mich dann im Büro an, nachdem ich ihm dann erklärt habe, wie mein Rollstuhl denn so funktioniert, wollte er mal gucken. Als nächstes hieß es dann, der Motor der Rückenlehne sei kaputt. Ich weiß nicht, ob er selbst darauf gekommen wäre, jedenfalls schlug ich vor, ob man nicht irgendwie die Rückenlehne hochstellen könne, damit man den Rollstuhl wenigstens zum Fahren benutzen könnte. Ich wäre auch gleich zu Hause, ich wollte sowieso gerade gehen. Ehrlich, es ist gemein, aber ich dachte, naja, wenn er nicht weiß, wie so ein Rollstuhl funktioniert, wie erfolgreich kann dann der Ausgang der Unternehmung werden?

Zu Hause angekommen erklärte er mir dann, dass er unter Anleitung des Herstellers den Motor ausgebaut und das Rückenteil manuell hochgestellt hätte, sodass ich den Rollstuhl wieder beutzen könnte. Und dass die anderen Funktionen davon nicht betroffen sind. Achja, natürlich kriege ich so schnell keinen Ersatzmotor, aber das war mir dann auch egal, das war jetzt auch nichts neues. Hoffen tue ich immer, damit rechnen nicht wirklich. Manchmal wenn man hungert, frisst man sich an den Spatzen voll und besteht nicht auf die Taube. Davon mal abgesehen, dass man den Eindruck haben muss, denen ist das egal und man kann sich die Luft auch sparen.

Meine Weihnachtsferien hindurch saß ich bescheiden. Konnte nicht immer das machen, was ich wollte und erst da merkte ich, wozu ich welche Funktion denn überhaupt erst nutze. Immer wieder versuchte meine Hand automatisch, die Rückenlehne zu verstellen. Zwei Wochen nach der Reparatur hatte sie Erfolg -hatte ich schon erwähnt, dass der Motor ausgebaut wurde-? Das Element, von dem auch so ein Techniklaie wie ich behaupten würde, dass es über Funktion und Dysfunktion einer Automatik entscheidet? Die Rückenlehne bewegte sich nach unten. Und sie fuhr auch wieder hoch, knackte wie immer und das tut sie nun schon seit ein paar Tagen.

Was heißt das jetzt genau? Was soll ich machen? Soll ich den Motor austauschen lassen, soll ich ihn einbauen lassen? Jetzt kann es ja sein, dass er sich vertan hat und etwas anderes ausgebaut hat, ich verstehe es nicht. Vielleicht habe ich doch Technikkarma und mein Rollstuhl, der liebt mich für jede Narbe, die ich ihm zufüge, einzeln. Das Sanitätshaus hat sich noch nicht gemeldet, dass die Ersatzteile da sind. Was sage ich der Krankenkasse? Was wurde abgerechnet? Wie lange wird der Rollstuhl funktionieren und was mache ich dann?

Das ganze hier, was ich beschreibe ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, wie Sanitätshäuser arbeiten. Das mit der Funktion eines nicht vorhandenen Motors war mir neu, das gebe ich zu. Den Rest kannte ich schon und noch vieles mehr. Es entzieht sich wirklich meiner Vorstellungskraft, wie man dem Ganzen Einhalt gebieten kann. Ich zahle es nicht, deswegen bin ich keine Autorität. Die Krankenkasse muss mit den Folgen nicht leben. Oder sie weiß auch nicht, was tatsächlich repariert wurde. Aber ich würde mir einen viel besseren Austausch wünschen. Ich müsste als Kunde sehen, was abgerechnet wurde. Verdammt nochmal, warum gibt es keine Fragebögen, die Leistung und Zufriedenheit abfragen? Ich hab noch nicht mal Ansprechpartner, wenn‘s um das Prinzip geht, wenn die Kacke nicht am dampfen ist. Das macht mich wirklich, wirklich wütend. Aber was kann ich schon tun? Ich wüsste nicht, wer mir helfen kann. Ich kann nur darüber schreiben, um meinem Ärger Luft zu machen. In diesem Sinne, vielen Dank fürs Zuhören, beziehungsweise fürs Lesen.


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