Heute war mein dritter erster Unitag. Nach Wirtschaftsuniversität und Hauptuni Wien, nun Universität Paderborn. Der Tag war lang, teilweise anstrengend, aber insgesamt interessant.
Startschwierigkeiten und eine Verarsche
Nachdem im Programm stand “9:30 Treffen vor dem Audimax” sowie “10:00 Begrüßung durch das Instituts” ging ich davon aus, dass diese im Audimax stattfinden würde. Ich habe aber nicht bedacht, dass in Paderborn Medienwissenschaften nur 100-150 Erstsemestrige hat. In Wien waren es zehnmal so viele und das Audimax die einzige Option. Kurz nach 10:00 kamen nochmals Teamer von der Fachschaft vorbei und nahmen mich zum Institut mit, wo im Raum E2.339 das weitere Programm statt fand.
Ein gewisser Thomas Schwarz stellte sich als Juniorprofessor vor und begrüßte uns im Namen des Instituts, um uns dann zu erzählen, dass das Institut nur Platz für 80% der Studierenden hätte, aber man mit der Musikhochschule Detmold eine Vereinbarung für die restlichen 20% getroffen hätte, wohin es für das Wintersemester ein Shuttleservice geben wird. Statt eines Losverfahrens soll ein 15minütiger Test darüber entscheiden wer dort studieren müsse. Es wurde still, alle packten Stifte aus und füllten eifrig die ausgeteilten Zettel aus. Eine Person meldete sich, dass das nicht ginge, weil sie ihr Kind in den Kindergarten bringen müsse. Sie solle erst den Test machen, dann sehe man weiter. Einem anderem wurde der Test wegen Redens abgenommen. Nach etwa fünf Minuten dröhnte Roberto Blanko mit “Ein bisschen Spaß muss sein” aus den Boxen. Erleichtertes und genervtes Aufstöhnen füllte den Raum.
Ich bin auch darauf eingefallen, obwohl es zahlreiche Zeichen gab. Eine Teilung nach Prozent der Studierenden macht keinen Sinn, wenn dann müssten einzelne Seminare dort stattfinden. Die Owoche ist optional, somit macht ein Test als Bestandteil von ihr keinen Sinn. Und überhaupt. Die Fachschaft hatte ihren Spaß. Mich nervte es etwas.
Anschließend wurde die Fachschaft kurz vorgestellt (vertritt Studierende, Ansprechpartner und ihnen selbst ganz wichtig, Partyorganisatoren).
Vorstellung des Instituts
Um 11:10 Uhr dann die echte Begrüßung durch Jörg Müller-Lietzkow. “Motto: Willkommen in der Vergangenheit.”. Wie erhofft ging es dabei um die Art der Lehre. Gegen Verschulung und studieren nach Vorgabe des Arbeitsmarkts. Für ein selbstbestimmtes Studium nach den Interessen der Studierenden. Bücher komplett lesen statt sie in 15 Slides zu stopfen. Ein breit gefächertes Angebot und sechs Vollprofessuren. Als Abschluss wurde als Beispiel eines Studenten jemand genannt, der das Studium nicht abgeschlossen hat. Weil es nicht um das Papier geht.
Besonders freut mich auch das Gameslab, weil Spiele meiner Meinung nach in der Wissenschaft größtenteils oft Medien vernachlässigt werden.
Nach der echten Vorstellung war ich doch etwas verliebt in das Institut. Zahlreiche Überschneidungen mit den Dingen, für die ich mich bei #unibrennt eingesetzt habe.
Stress im Studium, Mappenhilfe und Mensa
Sehr kurz stellte sich die Initiative “Du bist nicht allein’. Website kommt noch. Dabei geht es darum für Studierenden, denen der Druck an der Uni zu viel wird oder die sich einfach mal aussprechen wollen, da zu sein. Prearbeitsmarktburnout.
Danach wurden wir von Ali in Gruppen eingeteilt und uns wurden die Mappen, die wir bekamen vorgestellt. Eine in meinen Augen etwas überflüssige Angelegenheit. Sowohl die Mappen als auch das Vorstellen. Ein Bild der Mappen, falls es interessiert. Ich gehe nicht davon aus, dass jemand ohne Zugang zu einem Computer studiert. Etwas ungut blieb die Aussage hängen, dass Bibliothek zu Beginn des Studiums nicht so wichtig sei.
Das geplante Speeddating wurde auf den Nachmittag verschoben und stattdessen die Mensa besucht. Dadurch konnte uns ohne viel Gedränge erklärt werden, dass es eine Delicard gibt, auf der man Geld lädt, um in der Mensa und unterschiedlichen weiteren Lokalen auf dem Campus bezahlen. Das Essen selbst war auch Ordnung.
Speeddating
Für mich der Höhepunkt neben der Vorstellung durch Jörg Müller-Lietzkow. Leider funktionierte der Beamer im Institutskino nicht, weshalb wir alle im Seminarraum (Hörsaal?) waren. Etwas eng, sehr laut und stickig. Dennoch toll. 90 Sekunden Zeit, Vorstellung mit Name, Alter und Heimatort. Weiter im offenen Gespräch oder mit wechselnden Fragen, die auf die Leinwand geworfen wurden.
Luca, 25, Tirol und Wien. Verheiratet, ein Kind, zehn Semester in Wien Kommunikationswissenschaft studiert. Ein Semester selbst gelehrt.
Hängen geblieben sind unter anderen: Macht eine Games Webshow macht; 1 Jahr Aupair in New York war; Zahlreiche Berufe ausprobiert; 2 Jahre mit der Band durch Deutschland;
Der Großteil war, wie zu erwarten, Studierende, die gerade Abi gemacht haben. Manche für die Paderborn die letzte Alternative, aber auch einige, bei denen es die Erstwahl war.
Unirallye
Eine einfache Uniführung wäre mir persönlich lieber gewesen, aber viele andere scheinen Spaß an den Aufgaben an den einzelnen Stationen gehabt zu haben. Und der Vodka wurde teilweise auch gerne genommen.
Wir haben das Geschäftszimmer und Fachschaftszimmer der Medienwissenschaften, das Medienlabor, das Gameslab (so halb, da geschlossen), die Bibliothek, das Prüfungsbüro, das Astabüro, den Ort, wo man Gerätschaften ausleihen kann, und das Audimax kennen gelernt. Vielleicht habe ich auch noch etwas vergessen.
Alles Orte, die man kennen sollte.
Drei Filme zum Abschluss
Von aktuellen und/oder ehemaligen Studierenden.
RTL Fake Clips – Hat mir persönlich nicht gefallen. Inhaltlich und produktionsmäßig.
Bus Holger – Link finde ich nicht. Durchaus gut gemacht.
Heimweh – Wow. Großartig gemacht.
Danach gab es noch ein ‘Chill in’, ich habe mich jedoch verabschiedet und den Heimweg gemacht. Morgen noch Frühstück und Stundenplanbesprechung. Werde ich nachtragen.
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CC-BY Luca Hammer (Digital Fingerprint: l0ulc6a7h6aom468m67m69eor4ka (178.63.41.206) )