Ich war ja schon lange auf der Suche nach einem gelingsicheren Rezept für Rüblikuchen. Alle bisherigen Versuche meinerseits sind in der Vergangenheit allerdings kläglich gescheitert. Die große Kunst bei Rüblikuchen ist nämlich, dass er saftig, aber nicht matschig sein darf, weil man sonst schnell das Gefühl hat, dass er nicht durchgebacken ist. Würde es ein Zeugnis über Rüblikuchen geben, in meinem wäre der Satz „sie war stets bemüht" eindeutig Programm. Irgendwann habe ich es also einfach gelassen und mir ab und an ein Stück Rüblikuchen beim Konditor meines Vertrauens gekauft.
Bis zum letzten Weihnachtsfest. Wir verbringen die Weihnachtsfeiertage meistens bei den Schwiegereltern in der alten hessischen Heimat. Auch meine liebe und langjährige Freundin Ruth wohnt dort in der Gegend. Zwischen Familie, Geschenken und diversen Festessen versuche ich zumindest immer eine kurze Stipvisite bei Ruth einzurichten. In den letzten Jahren haben wir uns tatsächlich höchstens einmal im Jahr und dann auch nur sehr kurz gesehen haben. Auch schaffen wir es leider nur sehr selten miteinander zu telefonieren, der Alltag kommt irgendwie immer dazwischen.
Jedesmal wenn wir uns dann aber sehen, ist es dafür umso schöner! Wir brauchen keine große Aufwärmzeit und sparen uns oberflächliches Geplänkel. Innerhalb kürzester Zeit schaffen wir es, uns gegenseitig auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen und dabei sogar auch noch in die Tiefe zu gehen. Das muss uns erstmal einer nachmachen! Aber das Interesse am jeweils anderen ist einfach ehrlich, was sicherlich auch daran liegt, dass wir in der Vergangenheit doch das ein oder andere zusammen erlebt und durchgemacht haben.
Bei meinem letzten Besuch tischte meine liebe Ruth einen Rüblikuchen auf. Es war mit Abstand der beste Rüblikuchen, den ich bis zu diesem Zeitpunkt je gegessen hatte und habe! Klar, dass ich ihr das Rezept aus dem Ärmel geleiert und auch die Erlaubnis habe, es mit Euch zu teilen. 😉 Und womit kann man sich die Tage derzeit besser versüßen, als mit einem leckeren Stück Kuchen?!?
Zutaten für ein tiefes Blech
Für eine Form mit ca. 28 x 38 cm und 5 cm Tiefe:
- 500 g Möhren
- 250 g Dinkel- oder Vollkornmehl (oder halb/halb)
- 2 TL Natron
- 2 TL Zimt
- 200 g Mascobadozucker oder brauner Zucker
- 4 Eier
- 200 ml Rapsöl
- 50 ml Steirisches Kürbiskernöl
- 150 g gemahlene Haselnüsse
100 g gehackte Walnüsse - 100 g Rosinen nach Belieben, über Nacht in 2 EL Rum eingeweicht
Für die Frischkäse-Créme:
- 200 g Doppelrahmfrischkäse
- 50 g Créme fraîche
- 80 g sehr weiche Butter
- 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
- ca. 50 g Puderzucker
Zubereitung: Rüblikuchen
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Möhren schälen und sehr fein raspeln.
- Das Mehl mit dem Natron, dem Zimt und dem Zucker vermischen.
- In einer großen Schüssel die Eier schaumig schlagen. Nach und nach die beiden Ölsorten in einem dünnen Strahl dazugießen und unterrühren.
- Die Mehl-Zuckermischung, sowie die geraspelten Karotten unter die Eiercreme heben. Zum Schluss die Nüsse, sowie die Rum-Rosinen (nach Belieben) hinzufügen.
- Die Backform mit Backpapier auslegen oder einfetten und mit Mehl bestäuben. Teig darauf geben und glatt streichen.
- In der Mitte des vorgeheizten Ofens 20-30 Min. backen. Mit einem Holzstäbchen in den Teig pieken, um zu sehen, ob der Kuchen gar ist. Anschließend aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen.
- Für die Frischkäse-Créme alle Zutaten miteinander verrühren und auf den Kuchen streichen.
Vorbereitung: 20 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 30 Minuten
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