Die Anrainer der geplanten Regionaltangente West (RTW) fordern die sechs Gesellschafter der RTW Planungsgesellschaft mbH und das Land Hessen auf, den Fortbestand der Gesellschaft über den 31. Dezember 2012 hinaus juristisch sowie finanziell sicherzustellen und die nächsten Planungsschritte schnellsten einzuleiten. Das berichten Oberbürgermeister Michael Korwisi (Bad Homburg), Bürgermeister Herbert Hunkel und Erster Stadtrat Stefan Schmitt (Neu-Isenburg), Erster Stadtrat Martin Burlon (Dreieich) und Stadtrat Thomas Ebert (Eschborn) während einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Treffen der Anrainer, das im KongressCenter im Kurhaus Bad Homburg stattgefunden hat.
„Die Regionaltangente West (RTW) ist eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen der Region“, heißt es in der von Vertretern von Bad Homburg v.d.Höhe, Dreieich, Eschborn, Frankfurt am Main, Friedrichsdorf, Kronberg, Neu-Isenburg, Oberursel (Taunus), Rödermark, Steinbach, Sulzbach (Taunus), des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain und des Flughafenbetreibers Fraport AG vereinbarten Resolution. Die Vertreter der Städte bitten die Gesellschafter der RTW GmbH eindringlich, in den kommenden Wochen den Fortbestand der Gesellschaft zu beschließen, um die Planungen in den nächsten drei Jahren bis zur Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens und einem Bau- und Finanzierungsvertrag mit dem Land Hessen voran zu bringen. Diese Schritte sind erforderlich, um das Projekt mit Bundesmitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu realisieren, das 2019 ausläuft. Die Beteiligten aus dem Rhein-Main-Gebiet könnten die Strecke alleine nicht finanzieren.
Die Kommunen zeigten sich zudem darüber einig, dass in allernächster Zeit mit den jeweiligen Landkreisen tragfähige Vereinbarungen über die Finanzierung der nächsten Planungsschritte treffen wollen.
Mit der Realisierung der RTW wird das Netz des Schienenpersonennahverkehrs in der Region Frankfurt-Rhein/Main grundlegend erweitert und verbessert. Vorgesehen sind zwei Schnellbahnlinien, die im 30-Minuten-Takt verkehren. Eine Linie soll von Bad Homburg über Eschborn-Höchst-Flughafen zur Neu-Isenburger Stadtmitte bis an die Frankfurter Straße führen. Die zweite Linie soll vom Nordwestzentrum über Eschborn-Höchst-Flughafen nach Dreieich-Buchschlag eingerichtet werden. Der gemeinsame Abschnitt zwischen Eschborn und S-Bahnhof Neu-Isenburg würde somit im 15-Minuten-Takt befahren.
Nach Berechnungen der RTW Planungsgesellschaft mbH sollen mit der Regionaltangente West jährlich rund 15 Millionen Fahrgäste befördert werden. „Für eine große Zahl der Beschäftigten am Frankfurter Flughafen und insbesondere die vielen Passagiere aus der Region ist die RTW mit ihrer Erschließungsfunktion eine deutliche Verbesserung, denn sie würden künftig bequemer ohne Umsteigen und schneller ans Ziel kommen“, begründen die Anrainer-Kommunen ihre Forderung an die Gesellschafter.
Die zur Realisierung des Vorhabens gegründete Planungsgesellschaft würde laut ihrer Satzung zum Ende des laufenden Jahres aufgelöst, wenn die Gesellschafter nicht in Kürze anders lautende Beschlüsse fassen.
Magistrat der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe