Leserbrieft an die Rheinische Post zum Parteiprogramm Die Linke:
„Schade, dass Sie aus dem sozialsten und friedlichsten Parteiprogramm Deutschlands ausgerechnet diesen, für konservative Zeitgenossen Herzklabaster verursachenden Aufmacher bringen. Denn das Programm der Linken steht einsam gegen all das, was unsere Gesellschaft in den letzten Jahren und Jahrzehnten zugrunde gerichtet hat. Ein öffentlicher Dienst ist für die Bürger und die Daseinsvorsoge da, dass muss man den Menschen nur vermittelt und nicht immer wieder im neoliberalen Neusprech „finanzoptimiert“ verdrehen. Wohin all die weltweiten Kriege und Waffenexporte geführt haben, sieht man doch allenthalben per „embedded journalism“. Zu weit mehr Opfern, als es angebliche Despoten und Unterdrücker jemals gebracht haben und zu immensen Gewinnen für Privatwirtschaft und Waffenkonzerne. Freie Marktwirtschaft und damit freie Märkte haben wiederholt, und von der Politik unbehindert, eine Finanzblase geschaffen, die man noch aus dem Orbit sehen kann und die Steuergelder verschlingt wie ein schwarzes Loch. Angebliche sozialdemokratische Parteien haben das unsozialste Programm (Agenda 2010) im neoliberalen Aberglauben von „privat vor Staat“ aufgelegt, welches es nach dem zweiten Weltkrieg je gab und die Gesellschaft damit mehr denn je gespalten. Die Frage ist also ganz einfach beantwortet, welche Parteien radikal sind oder radikal gehandelt haben.
Wenn wir also nun die Möglichkeit haben, all dies zu ändern, etwas Neues zu versuchen, dann gebe ich meine Stimme gerne einer Partei, die nebenher Drogenabhängige nicht mehr kriminalisieren will (Stichwort: Alkoholkonsum!) oder in der es genau so viele Querelen gibt, wie in den ehemals großen Volksparteien auch; auch wenn das medial nicht immer so breit getreten wird…