RP – 16.11.2011: Gauck: „Wert der Freiheit schätzen“

Von Hartstein

Welche Freiheit meint der Herr Gauck, wenn er beim Kapitalmarktforum der Deutschen Bank Düsseldorf aufläuft? Die individuelle Freiheit der Bürger oder die grenzenlose „Freiheit der Märkte“? Wenn er es wirklich ernst meint, hätte über den Atomausstieg weder von „Theaterwissenschaftlern“ noch von Ingenieuren entschieden werden dürfen. Das wäre die originäre Aufgabe von Ethikwissenschaftlern gewesen: Was sind wir bereit, den zukünftigen Generationen aufzubürden, wie viel Schuld können wir uns selbst auferlegen?

Dass Herr Kohl die Abschaffung der D-Mark gegen jeglichen Widerstand durchsetzte, war, wie sich mittlerweile europaweit herausstellt, nicht löblich sondern Dummheit. Hier hätten, wie auch beim EU-Vertrag, die Bevölkerungen der Länder gehört werden müssen. Und der von Gauck angeführte, und von Helmut Schmidt entschiedene, Nato-Doppelbeschluss führte doch lediglich nur zu einem jahrzehntelangen Aug’ um Aug’, Zahn um Zahn. Dazu, dass noch mehr Waffen produziert wurden, die wir heute endlagern müssen und dass sinnlos Gelder für „Tötungsmaschinen“ vergeudet wurden, statt sich mit dem „Russen vor der Türe“ zu versöhnen und diese unendlichen Geldmittel gemeinsam gegen die wirklichen Missstände in der Welt  zu nutzen.

Dass der Deutsche sich nur wohl fühlt, wenn er sich unwohl fühlt, mag schlicht und ergreifend an solchen, sich alle Freiheiten herausnehmenden, Politikern und ihren Entscheidungen liegen…