Gegendarstellung/Leserbrief:
Bemerkenswert und mutig, dass ein Minister der Grünen ein solch wichtiges Thema anspricht. Dazu fällt mir die Redensart „so wie wir mit Tieren umgehen, so gehen wir auch mit Menschen um“ ein.
In Deutschland werden täglich 400 Tonnen Dönerfleisch und 3,1 Millionen Döner verspeist. Täglich essen deutschlandweit rund 2,5 Millionen Menschen bei McDonald’s, für die jeden Tag mehr als 100.000 Kilogramm Rindfleisch zu Burgern verarbeitet werden. Das sind Fleischmassen, die sich ein Bürger gar nicht wirklich vorstellen kann. Die Fleischindustrie, besonders die der Fast Food-Konzerne, hat mit all ihren Schnittstellen wie Gentechnik, Urwaldrodung, Monokulturen, unzumutbaren Arbeitsbedingungen, Tierquälerei, BSE, Profitgier, Überfettung der Bevölkerung hierzulande und Hungerleid in der südlichen Hemisphäre, absolut keinen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert.
Wenn es also ökologisch sinnvoll, zudem gesundheitsfördernd ist, wenig(er) Fleisch zu essen, und es darüber hinaus Tieren gegenüber allemal ethischer ist, gar kein Fleisch zu konsumieren, warum soll ich der Hau-Drauf-Polemik eines CDU-Fraktionschefs überhaupt noch Gehör schenken: jeden Tag bis auf freitags Fleisch zu essen. Warum gibt es eigentlich keine Behörde, die uns vor fahrlässig handelnden Politikern schützt; ähnlich der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien?
Alle Arbeiter, die sich einer qualvollen Haltung von Tieren, Akkord-Schlachthöfen oder industrieller Massentierhaltung verdingen, sollten sich eh mal Gedanken darüber machen, was sie da überhaupt tun. Alle anderen, die mit ihrem Grips schon etwas weiter sind, könnte man sicherlich auf vielen neuen ökologisch ausgerichteten Landwirtschaftsbetrieben gebrauchen…
Quellen:
http://www.taz.de/Doenerfleisch-in-Deutschland/!78116/
http://neo.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,8091733,00.html
https://foodwatch.de/kampagnen__themen/mcdonalds/aktion/index_ger.html