RP – 04.07.2013: „Wie Ungewissheit die Menschen diszipliniert“


Lesermeinung:

Das Schlussplädoyer auf die türkischen Zustände einzugrenzen, geht am Problem vorbei. Überall auf der Welt erheben sich die Bevölkerungen über ihre (demokratischen) Herrscher. Überall begehrt ein mutiger Teil der Bevölkerung gegen Zucht und Zwang auf, gegen die Willkür ihrer geistigen Führer und das aufoktroyierte System. Einem System, welches mittlerweile so offensichtlich nicht pro Mensch ist, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Während auf der einen Seite die Jugend Europas händeringend nach Arbeit und Aufgabe sucht, fallen Millionen Arbeitnehmer wegen Erschöpfung und psychischer Erkrankungen aus. Steigender Leistungsdruck, Arbeitsverdichtung, ausufernde Arbeitszeiten und unsichere Beschäftigung erkennen immer mehr Krankenkassen als Ursache an.

Der Frust der Menschen entlädt sich in Massendemonstrationen wie in Brasilien und im offenen Aufruhr gegen das Islamisten-Regime in Ägypten. Massendemonstrationen, Generalstreiks, Kundgebungen oder Blockaden in der Türkei ebenso wie in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal oder Frankfurt. Wie beantworten unsere Staatsmänner diese Hilferufe? Mit Prügelorgien und Tränengas treiben sie Menschen auseinander, die eigentlich nur Selbstverständliches fordern: Arbeitsplätze, Bildung, medizinische Betreuung, Nahrung, mithin bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Über die Disziplinierung der Menschen haben zwei bekannte Gesellschaftstheoretiker einmal sinngemäß festgestellt, dass die moderne Staatsgewalt nur ein Ausschuss ist, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Kapitalistenklasse verwaltet.


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