Royal Blood – How Did We Get So Dark?
7Garage-RockRoyal Blood legen endlich ein neues Album nach und können dabei, soviel kann man vorwegnehmen, das Niveau des Vorgängers großteils halten. Das Duo klingt auf How Did We Get So Dark? genauso dreckig wie auf ihrem Debüt und dass, obwohl sie den Überraschungseffekt verloren haben.
Wer hatte sie nicht, die Gänsehaut bei Little Monster, Figure It Out oder Come On Over. Mit wilden Riffs und feinstem Rock hat das Duo aus Brighton so manches Grunge- und Garage-Rock-Fanherz im Sturm erobert. Das neue Werk soll nun am Erfolg des Debüts anschließen und bereits beim ersten Durchlauf hört man, dass soundtechnisch alles beim Alten ist und damit geht man im Fall von Royal Blood durchaus d’accord.
Der Opener How Did We Get So Dark? ist ein runder, packender Song, der sich perfekt als Auftakt für den Royal Blood-Reigen eignet. Während dem Hören wenig später bei Lights Out die Drums und Gitarrenriffs nur so entgegen fetzen, ist I Only Lie When I Love You ein solider Rock-Song, der deutlich, wenn nicht sogar einen Ticken zu einfach gestrickt ist. Weniger mitreißen kann Hook, Line & Sinker, hier wirkt die Bass-Gitarre auf Dauer nicht nur lieblos und zu platt, sondern am Ende leider auch unspektakulär. Dafür wird man bei Look Like You Know (eine Runde Melancholie hilft ja bekanntlich immer, um das Grunge-Herz zu begeistern) und She’s Creeping (hier groovt das Duo herrlich schön) wieder zufrieden gestellt.
Ein paar „Uhs“, „Ahs“ und „Yeahs“ zuviel, ein bisschen zu wenig Gänsehaut, keine weiteren Überraschungen, aber dennoch ein durchaus gelungenes Werk der Briten. Zwar gar nicht so düster, wie der Albumtitel vermuten lassen würde, aber das zweite Album ist Mike Kerr und Ben Thatcher durchaus gelungen.
Royal Blood zeigen sich How Did We Get So Dark? facettenreich und balancieren gekonnt zwischen kreativen Gitarrenriffs, pulsierenden Drums und einem melodisch-ausgleichenden Gesang.
Royal Blood – How Did We Get So Dark?, Warner Music, royalbloodband.com
Autor
Nina TatschlAufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.
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